Überwindung des Menschen? Trans- und Posthumanismus im Gespräch mit der theologischen Anthropologie​

Symposion mit Prof. Dr. Michael Coors (Zürich), Prof. Dr. Benedikt Paul Göcke (Bochum), Prof. Dr. Oliver Krüger (Freiburg) u. a.

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    Die Verschmelzung von Mensch und Technik ist nicht neu. Künstliche Implantate wie Hüftgelenke, Zahnprothesen, Herzschrittmacher u.a. gehören zum medizinischen Alltag. Psychopharmaka werden nicht nur zu therapeutischen Zwecken eingenommen, sondern auch zwecks willkürlicher psychischer Leistungssteigerung (Neuroenhancement). An Befruchtungstechniken wie die In-vitro-Fertilisation haben wir uns längst gewöhnt und es stehen grundlegende Eingriffe ins menschliche Erbgut an… Kurz gesagt: Im Verhältnis von Mensch und Technik gibt es schon seit einiger Zeit eigentümliche Amalgamierungen und Übergänge zu beobachten.

    Im Zuge der Digitalisierung haben diese Amalgamierungen von Mensch und Technik bzw. Mensch und Maschine nun aber eine Verschärfung erreicht, die anthropologische Visionen und Theorien befördert, die bislang vorwiegend der Science-Fiction-Literatur vorbehalten waren. In den Visionen und Theorien der Diskurse, die unter dem Label „Trans- und Posthumanismus“ versammelt sind, geht es um die technologische Verlängerung, Perfektionierung und Überwindung des Menschen, um die Ausbildung von artifizieller Superintelligenz, die Übertragung des menschlichen Geistes auf Computer, um Unsterblichkeit etc. Unser Symposion will untersuchen, ob und inwiefern in diesen Visionen und Theorien auch „religiöse“ Aspekte eine Rolle spielen, und will sie mit der theologischen Anthropologie in ein kritisch-konstruktives Gespräch bringen.