Wann ist der Mensch gut?

Wann also, bitte sehr, ist der Mensch moralisch gut?

·

    Anton Leist von der Universität Zürich beantwortet folgende Frage: Wann ist der Mensch gut? (Artikel online) 

     

    Man muss es deutlich sagen: Das ist eine Frage, die entweder Kinder, Schriftsteller in verzweifelten Momenten oder philosophische Seminare stellen, und die gegenseitige Nähe innerhalb dieser Liste ist bedenkenswert, soweit es die Philosophen betrifft, sogar bedenklich. Natürlich ist die Frage unbeholfen, weil so vieldeutig wie ein Trompetenstoss. Aber dass sich die Philosophen in der Gesellschaft von Kindern und Dramatikern finden, also eine Frage ernst nehmen, die so pathetisch wie ungezielt ist, macht die Philosophen ähnlich verdächtig wie Kinder und Dramatiker. Meiner Meinung nach beruhigt sich das Bedenken auch nicht dadurch, dass die Philosophen im Unterschied zu den Kindern auf die Frage kontrolliert und, im Unterschied zu den Dramatikern, mit – wie sie es selbst gern formulieren – «Argumenten» reagieren. Philosophen schaffen Klarheit, aber wie können sie das bei dieser Frage?

    Die meisten Menschen im Alltag, und damit völlig übereinstimmend die meisten Philosophen, verstehen die Frage so, dass nach einem Massstab für Gutsein gefragt wird. Wird die Frage von ihrer Mehrdeutigkeit befreit, indem das moralische Gutsein und die Eudaimonia, das Gutsein des Lebens, getrennt werden, dann bewegt man sich auf der Einbahnstrasse zu einer zweifachen Auskunft. Der Mensch ist gut, wenn er moralisch gut ist, und er ist gut, wenn er insgesamt, über das Moralische hinaus, in seinen Zielen gut ist. Gegenüber dem Zweiten herrscht heute erhebliche Skepsis, sodass sich die Antwort im Allgemeinen wohl insgesamt auf das moralische Gutsein reduziert. Der Mensch ist gut, wenn er moralisch gut ist.

     

    «Lohnfairness»

    Eine leichte Ungeduld ist an diesem Punkt vorherzusehen. Wann also, bitte sehr, ist der Mensch moralisch gut? Die meisten Philosophen reagieren darauf nicht anders als so, die Einbahnstrasse weiter zu fahren und nach Werten, Normen, Ansichten, Intuitionen und Ähnlichem zu suchen. In der Regel artikulieren sie die vage Version einer Antwort, die durchschnittliche Menschen im Alltag schwer bestreiten können: «... dann, wenn der Mensch altruistisch, rücksichtsvoll, gerecht, tolerant etc. ist», einzeln oder in Kombination. Diese Philosophen artikulieren etwas, was in der Erkenntnistheorie (gerichtet gegen den radikalen Zweifel) auch als «Banalität» bezeichnet wird, und das durchaus positiv. Während logische Banalitäten tiefsinnig sein können, sind moralische Banalitäten allerdings ärgerlich. Die Einbahnstrasse entpuppt sich als eine Sackgasse. Wie konnte das geschehen?

    An diesem Punkt ist es günstig, die in unserem Zusammenhang hoch instruktive Geschichte um Daniel Vasellas horrende Rücktrittsabfindung ins Spiel zu bringen. Beachtlich ist in dieser Geschichte Verschiedenes. Auf der einen Seite das völlige Fehlen von etwas, was man grob mit «Lohnfairness» bezeichnen könnte, ersetzt durch das erfolgreich Verhandelbare (und möglicherweise immer noch für fair Gehaltene). Vasella und die von ihm repräsentierte Gruppe glauben uneingeschränkt an die Berechtigung ihrer Einkünfte. Auf der anderen Seite beeindruckt der Gesinnungsaufstand Novartis-naher Persönlichkeiten, nicht etwa des einkommensniedrigen Volks, und dessen Wirkung auf Konzern und CEO. Klarerweise ist die Wirkung eine durch Drohen und Sanktionieren, und sie ist keine der Einsicht, sondern nur eine des Rückzugs. Sicher ist das ein in vieler Hinsicht ungewöhnlicher Fall, für die gegenwärtige kapitalistische Gesellschaft aber sehr lehrreich.


    Sozialer Kontext

    Herr Vasella ist nicht so verschieden von den meisten von uns. Die Konzernewelt beschert ihm nicht nur ein materiell extremes Gehalt, sie erzeugt auch die geistige Sphäre, in der Motivation und Rechtfertigung für das Gehalt entstehen. In seinem Fall wird extrem anschaulich, dass der soziale Kontext dafür hoch verantwortlich ist, was jemand denkt und fühlt. Und wenn wir Herrn Vasella zugestehen – und ich denke, das sollten wir – dass er ein durchschnittlicher Mensch ist, dann gilt diese determinierende Funktion der sozialen Bedingungen für die moralischen Massstäbe nicht nur für ihn, sondern für alle. Wären, sehr hypothetisch gedacht, alle hohe Angestellte von Novartis, dann gäbe es keine Konflikte über die Höhe von Abfindungen. Angesichts der Frage «Wann ist der Mensch gut?» drängt sich deshalb eine zweite, eigentlich viel direktere Antwort auf: Dann, wenn und wie die sozialen Bedingungen ihn dazu machen!

    Der Einwand liegt nahe: Ohne einen Massstab von Fairness oder Gleichheit wäre die Entrüstung allererst gar nicht entstanden, also Massstäbe vor den Bedingungen! Einmal dahingestellt, ob die firmennahe Reaktion tatsächlich moralischer und nicht wiederum geschäftsbewahrender Natur ist – selbst wenn wir alle vage Ideen des Guten mit uns tragen, konkretisiert werden sie doch nur durch die Bereitschaften, die wir im Durchschnitt manifestieren, auch entsprechend zu handeln. Ohne drohende Strafen und soziale Kontrollen handeln viele nicht gut. Und was es heisst, gut zu handeln, wird nicht durch einen bloss gedachten oder gewünschten Massstab fixiert, sondern durch die realisierbare Bereitschaft einer Mehrheit. Würde sich die Mehrheit nicht anders wie Herr Vasella verhalten können, wäre sein Verhalten richtig und er wäre ein guter Mensch.

    Dass uns diese Folgerung widerstrebt, verweist auf die Hoffnung, dass sich viele von uns anders verhalten könnten, als nur ihren Profit zu vermehren. Einer solchen Hoffnung muss aber der reale Beweis noch folgen. Im Klartext: Wann (Massstab) «jemand ein guter Mensch ist», hängt davon ab, in welchem Ausmass wir unter realen Bedingungen gute Menschen sein können (Bereitschaft). «Wann der Mensch gut ist», ist also eine weitgehend offene – gerade auch was den Massstab betrifft, offene – Frage, weil sie davon abhängt, wozu Menschen bereit sind. Das zeigt, wenn überhaupt, bestenfalls die Zukunft.

    REAKTIONEN HIERAUF:

    Hans Luternauer
    Philosophie ist herrlich. Je nach dem ich die Sichtweise verändere , verändert sich der philosophische Ansatz. Ich frage mich was das soll und was es beiträgt die Gesellschaft sozial gerechter und weniger agressiv zu gestalten.Der Tanz um das goldene Kalb wir immer hektischer !

    Reto Burgener
    Die Frage ist eher, ob sich gute und schlechte Menschen wirklich so gänzlich von einander unterscheiden? Wahrscheinlich sind wir uns abhängig von Situation und Gelegenheit oder Druck alle ähnlicher als uns lieb ist. Das heisst, dass wir weder an den 'bösen' noch an den 'guten' Menschen glauben sollten. Schon gar nicht an Manager, die so gut sind, dass sie ein hunderfaches von mir verdienen.....

    walter bossert
    Um über gut sein des Menschen die "Wahrheit " zu finden, können wir zu wenig weit im voraus denken und sind von zu vielen Dingen beeinflusst und Gefangen gehalten.Zudem kann niemand mit Sicherheit die Beweggründe für ein Gutsein erkennen, oft nicht mal der oder die Ausführende. Allerdings sagen auch Gestik und Mimik viel aus über die Richtung, aber am vielsten der persönliche Einsatz.

    Fabian Berger
    verschärften Kampf um knappe Ressourcen ausgehen. Wenige Wirtschaftswachstum, eine Politik der Umverteilung von unten nach oben, zunehmende soziale Ungleichheit, niedergang des mittelstandes. Bei der Abzockerinitiative wiederspiegelt sich die moralische Grundidee einer liberalen und bürgerlichen Gesellschaft, wo alle gleiche Chancen haben, ohne absolutistische Herrscher (Manager etc.) --> Bourdieu

    Fabian Berger
    Nun, weiter... also, was bringt mir dieser Artikel. Neben der Erkenntnis für die Kontingenz alltäglicher sozialen Beziehungen auch eine ungefähre Vorstellung welche Normen und Werte aktuell ganz salopp gesagt In sind. Wieso regen sich die Leute erst jetzt über die hohen Löhne auf? Hat diese Bewegung auch etwas mit der Debatte über Scheininvalide, Asylanten etc. zu tun. Also kann man von einem ver.

    Fabian Berger
    Für diejenigen, die den Artikel nicht verstanden haben. (bsp. Peter-Jürg Saluz). Der Produktive Moment des Textes liegt nicht in der Erkenntniss, dass moralisch gutes Handeln zielstrebig und nützlich sein muss, sondern moralische Vorstellungen situativ kontextgebunden und sozial konstruiert werden. Die einfachen banalen Gut/Böse Unterscheidung a la Hollywood und Christentum. Verbleinde zeichen...0

    Peter Fischer
    Gut ist ein Mensch wenn er anderen Menschen Gutes tut. Alles andere ist egoistisch und 'tierisch'.

    Hans Reuter
    Viele Worte produziert in der Linkshirnigkeit philosophischen Denkens. Wer aus der Liebe seines Herzens handelt, wer zugunsten eines Anderen bereit ist sein eigenes Selbst zurück zu nehmen, wer Mitgefühl für andere Menschen empfindet und wer vergeben kann ist als gut zu bezeichnen. Dies sind aber Dinge tiefen menschlichen Empfindens und nicht das Resultat von Denkprozessen.

    Emanuel Meier
    Gut, dann mal folgende These: Sie kennen herrn Vasella nicht, sie kennen nur das Bild von ihm. Allenfalls lebt er ihre drei Punkte geradezu aus. Geld hat damit nichts zu tun. So gilt zB als impliziter Grundsatz des Vertragsrecht: Geld hat man zu haben - das ist vorausgesetzt. Der Rest nicht. Sprich, man sollte von der Geldfixiertheit endlich einmal weg (unten und oben) und wieder Werte suchen!

    Andrea Hartmann
    Leider stellt der Artikel Herrn Vasella in den Focus. Aber gerade bei Herrn Vasella muss man sagen: Er hat ENORM viel Gutes getan, direkt für notleidende Menschen, für Patienten, für die Regio Basiliensis, für Novartis.
    Da sind mir 72 Milionen schnurz. Unter dem Strich bleibt viel viel mehr.

    Anna Meier
    Herr Vasella hat den z.B. den Patienten gutes getan? Das müssen Sie mir jetzt mal erklären... Was für ein Medikament hat denn Herr Vasella (nicht Novartis) erfunden? Keines? Hm... und trotzdem glauben Sie und wahrscheinlich auch Herr Vasella immer noch, dass jegliche Arbeitsleistung bei Novartis sein persönlicher Verdienst ist und somit natürlich 72Mio locker rechtfertigen... Traurig :-(

    Marc Schinzel
    Hinsichtlich der menschlichen Profitgier bin ich weniger pessimistisch als Herr Leist. Wohl streben Viele nach mehr finanziellem Spielraum. Dies ist oft legitim. Ebenso bekannt ist aber, dass Reichtum allein kein Garant für ein glückliches Leben ist. Langeweile z.B. lässt sich so nicht vertreiben. Ist eine Wanderung über eine Bergwiese oder am Meer nicht interessanter als z.B. Indoor-Ski in Dubai?

    Martin Fürst
    Biologisch gesehen ist derjenige gut, wer seine Gene erfolgreicher weitergibt als andere. Der Rest ist Chabis, da es nicht Ziel der Evolution ist, im menschlich-moralischen Sinne gut zu sein, höchstens gut im Sinne von cleverer, um bei anderen besser dazustehen und dadurch wiederum seine Gene erfolgreicher weiterzuvererben.

    Heinz Meier
    Menschen die durch ihr exorbitantes Einkommen auffallen und scheinbar auch sehr wichtig sind, verschwinden aus der Geschichte sobald sie das zeitliche segnen oder nicht mehr im Rampenlicht stehen. Menschen die durch ihre Taten auffallen: Jesus, Pestalozzi etc. waren wohl kaum sehr reich in finanzieller Sicht. Aber noch viele Jahre nach ihrem ableben bekannt. Das sind wertvolle Menschen.

    Mirko Müller
    Ich habe nicht das Gefühl, dass Ihre Geschichtskenntnisse effektiv sehr gross sind - Menschengeschichte ist Geldgeschichte oder woher stammen denn all die Paläste, wieso gabs Kolonien etc.?. Pestalozzi war auch notorischer Schuldner, dessen Schulden oft nicht zurückbezahlt wurden, weil seine revolutionären Ideen sich anders entwickelten.

    K. Plummer
    Die Höhe von DVs Bezügen ist nicht eine moralische Frage. Sein Leistung als Konzernchef war mittelmässig, z.B u.a. im Vergleich mit Nestle, Roche etc. Sein Gehalt korrelierte keinesfalls mit seiner Leistung. Mit der plumpen Maskierung einer rechtlich unzulässigen Abgangsentschädigung als Konkurrenzverbot war das Fass dann übervoll. Die cause DV ist zu simpel um darauf Philosophie aufzubauen.

    Markus Albers
    und das können Sie beurteilen, weil? Alleine schon die tatsache, dass Novartis mit 33% an Roche beteiligt ist, müsste demnach als grosser Erfolg verbucht werden, sind doch gemäss Ihren Aussagen Roche-Titel viel erfolgreicher. Novartis ist breiter abgestützt als Roche. Ich bin Anwalt und kann Ihnen versprechen, die Abgangsentschädigung sicher nicht widerrechtlich war! Zu simpel für Sie?

    Marc Raggenbass
    eine Person, die ein Unternehmen aufbaut, Arbeitsplätze schafft und somit über Mitarbeiter verfügt, die Steuern zahlen und konsumieren und selber ein sehr hohes Einkommen hat das dann wieder angemessen besteuert wird ist wesentlich besser als einer der nur seinem normalen Job nachgeht und sich damit begnügt, ständig auf die Uhr schaut wann Feierabend ist und sich beklagt.

    Ronnie König
    Nun, Novartis wurde ja nicht von Vasella aufgebaut! Das scheinen sie noch nicht bemerkt zu haben. Einzige Leistung von ihm war, dass nach der Fusion 2er erfolgreichen Schweizerfirmen, eine Neue amerikanisiert wurde. Mehr Arbeitsplätze im Ausland als hier entstanden und immer weniger Einheimische dort arbeiten. Und viele bei Novartis schauen auf die Uhr!

    Toni Lauber
    Das Böse floriert, wenn unser Verlangen nach persönlichen Vorteilen sich mit unserem Verleugnungspotential zusammentut und wir uns daran machen, allen, die uns im Weg stehen, Schaden zuzufügen und sie zu erniedrigen und auszuschalten. Wer Reichtum ohne Arbeit als Fortschritt betrachtet, hat das eigene Ich im Trubel des Wohlstands verloren.

    Peter-Jürg Saluz
    Was Anton Leist am Beispiel Vasella erläutert, bringt mir die neuzeitliche Philiosophie nicht näher und auch keine besonderen Erkenntnisse. Der Artikel ist ein reiner Seitenfüller. Es fragt sich daher, ob man die philosophischen Lehrkapazitäten nicht zugunsten nutzbringenderer Wissenschaften reduzieren sollte. Der Akademikerüberhang in wenig gefragten Wissensgebieten ist jetzt schon zu gross.

    Michael Berger
    Der Artikel ist zwar nicht sehr klar geschrieben, doch deshalb sollten Sie nicht gleich auf die Überflüssigkeit des Faches generell schliessen. Die Punkte, die Herr Leist angesprochen hat, sind durchaus wichtig hinsichtlich der moralischen Bewertung von Spitzenmanagern. Es wäre aber nützlich, wenn Professoren so wichtige Dinge allgemeinverständlich mitteilen könnten.

    Christoph Buser
    Für diese Feststellung muss man nicht unbedingt Professor sein - einfach den gesunden Menschenverstand einschalten, kommt man auf das gleiche Resultat ohne viel "Argumentionstamtam". Die Masslosigkeit und Dekadenz hat noch keiner Zivilisation für das weitere Bestehen genützt, etliche hochstehende Kulturen sind daran bereits gescheitert. Herrr Vasella treibt nun sein Unwesen woanders; unbelehrt!

    Gilbert Kuster
    Fazit der Geschichte: Die Einbahnstrasse entpuppte sich als moralische Sackgasse. Bei der Sackgasse wird man vor den Kopf gestossen und zum Wenden gezwungen. Bei der Einbahnstrasse ist man gezwungen immer ohne Wenden derselben Richtung zu folgen. Was wohl besser ist, wird sich noch weisen.

    Justin Kramer
    Manchmal drängt sich mir der Verdacht auf, der gemeine Schweizerbürger toleriere diese Lohnexzesse und andere Privilegien von stark vermögenden Leuten, weil er insgeheim (und oft entgegen Verstand und Wahrscheinlichkeit) hofft, irgendwann selbst in die Position zu gelangen, jene Vorzüge auszukosten. Und wer würde dort schon einen Abklatsch des Mythos "Saus und Braus" vorfinden wollen ...

    Ronnie König
    Wozu Menschen bereit sind? Zu allem! Auch dem Schlechten. Ein guter Mensch muss nicht gratis arbeiten, aber er kann, wenn er will. Klar. Ist dies sinnvoll. Auf Dauer nicht. Punktuell aber macht es den Alltag gerade noch zahlbar. Oder anders gesagt, man könnte alles so drehen und der Kommunismus wäre ein Segen. Ich denke das Wort Gerechtigkeit wurde im obigen Text bewusst ausgelassen.Wie grosszügig

    Matthias Schiemann
    Gerechtigkeit wird in diesem Fall mit Lohnfairness gleichgestellt, was in Vasellas Beispiel auch nur Sinn ergibt. Der Punkt ist auch nicht zu welchen schlimmen oder guten Sachen der Mensch bereit ist, sondern ob der allgemeine Mensch, bei gleichen Bedingungen, bereit sein könnte anders (undzwar besser/selbstloser) als Vasella zu handeln.

    Anthony Smith
    Ganz ehrlich, wäre ich Vasella gewesen, hätte ich mir die 72 Mio genommen. Ich habe auch NEIN gestimmt zur Initiative, weil ich nicht für die Folgen davon aufkommen will aber jetzt muss.

    Reto Stadelman
    Wenn ich Vasella gewesen wäre, ich hätte die 72 Mio. genommen, danach aber 30% an den Staat gespendet, weil ich dass als gerechte Steuer für diese Entschädigung empfinde und damit meiner Meinung nach meine Schuld gegenüber der Gesellschaft beglichen hätte. Aber den ganzen Betrag hätte ich nicht einfach so eingesackt.

    Joerg Bucher
    "Nehmt alles nur in allem..." - Shakespeare: als Mensch den Menschen wenigstens gewiss ein guter Dichter -

    Richard Hennig
    Ob Herr Vasella ein guter Mensch ist oder nicht kann ich nicht beurteilen, da ich ihn nicht kenne. Aber das er ein spezielles Verhältnis zu Geld hat, ist klar sonst würde er nicht von sich selber sagen, dass er diese Millionen verdient hat. Aber Spitzenmanager gehören zum "Geldadel" und dort ist ein "normales" Einkommen was anderes als bei uns, dem Mittelstand.

    Matthias Schiemann
    Ich glaube die Frage, ob Vasella gut ist, steht hier nicht im Mittelpunkt. Es dient lediglich als Beispiel. Dass er ein spezielles Verhältnis zu Geld hat steht wohl sowieso ausser Frage.
    Ich denke was hier wichtiger ist, ist zu hinterfragen, ob es tatsächlich Vasellas Schuld ist, sein Einkommen als angemessen anzusehen, oder ob es in der Natur des Menschen liegt, in seiner Situation so zu handeln.