Das Thema Macht durchdringt unseren Alltag wie eine leise Melodie. Macht ist zwar selten wirklich greifbar, und doch erkennt man sie meistens sofort, sei es in der Politik, in der Wirtschaft oder in persönlichen Beziehungen. Von Platon über Thomas Hobbes bis hin zu Hannah Arendt haben sich viele grosse Philosophen und Philosophinnen mit dem Begriff der Macht beschäftigt.
Macht
Doch es war ein Soziologe, der eine der bekanntesten Definitionen prägte. In seinem Werk „Wirtschaft und Gesellschaft“ beschrieb Max Weber Macht als „Die Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel worauf diese Chance beruht.“ Das aktuelle philosophische Themendossier nähert sich diesem komplexen Begriff der Macht und zeigt, dass sie in verschiedenen Formen vorkommt, und dass sie zwar oft eine dunkle Seite hat, aber einen nicht unbedingt korrupt machen muss.
Dennoch ist klar: Mit Macht muss man sorgsam umgehen. Dies zeigt sich deutlich, wenn es um unsere natürlichen Ressourcen geht. Ein Teil des Themendossiers ist deshalb der Diskussion um die Privatisierung von Trinkwasservorkommen gewidmet und der Kernfrage: Ist es besser, die Macht über das Wasser in die Hände der Politik zu legen oder in die Hände von gewinnorientierten Unternehmen? Von dieser Frage ist es nur noch ein kleiner Schritt zum Thema Moral und der steten Befürchtung, dass Jene, die über viel Macht verfügen, diese früher oder später missbrauchen werden. Belege für diese These gibt es natürlich sowohl in der Geschichte als auch in der Gegenwart, und dennoch zeigt das Themendossier von Philosophie.ch, dass eine Gesellschaft ohne Macht kaum möglich ist. Umso wichtiger ist es daher, die Macht von all ihren guten und schlechten Seiten kennenzulernen.