Transhumanismus – vom Mensch zum Übermenschen?

Masterarbeit, Ludwig-Maximilians-Universität München

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    Einleitung

    Reflexionen zum Verhältnis von Mensch und Technik durchziehen die Technikphilosophie und
    angrenzende Bereiche spätestens seit den grundlegenden Überlegungen von Karl Marx und haben vor allem im deutschsprachigen Raum wesentliche Anregungen durch Arnold Gehlen und andere Vertreter der Philosophischen Anthropologie erhalten. Visionen einer Technisierung des Menschen, von „Verwissenschaftlichung“ und „Verzwecklichung“ gesellschaftlicher Beziehungen und eines Verschmelzens von Mensch und Technik – die aktuell insbesondere aufgrund des sog. ‚Transhumanismus‘ und im Diskurs über ‚Cyborgs‘ viel diskutiert werden – gewinnen im Verlauf des 20. Jahrhunderts an Bedeutung und Konkretheit. Ein hervorstechendes, in den letzten Jahren verstärkt Aufmerksamkeit findendes Beispiel sind die proto- und frühtranshumanistischen Essays, die John Desmond Bernal und andere Naturwissenschaftler oder Literaten im ersten Drittel des letzten Jahrhunderts zur Zukunft von Mensch, Naturwissenschaft und Technik veröffentlichten. Ihre Visionen stießen in ihrer Zeit auf einiges Interesse und inspirierten z.B. Schriftsteller wie Aldous Huxley und C.S. (Clive Staples) Lewis zu dystopischen und technisierungs- oder technokratiekritischen Werken.