Hören Sie hier die Podcasts zu der Eventreihe "Philosophie aktuell!"
3. September 2018 mit Prof. Dr. Claus Beisbart
Wahrheit – alles bloss ein Fake?
Die Wahrheit wird oft in Sonntagsreden beschworen: Die Wissenschaft soll die Wahrheit finden; die Menschen sollen einander die Wahrheit sagen. Aber inwieweit ist die Wahrheit ein sinnvolles Ideal? Ist die Wahrheit letztlich nur ein Konstrukt, mit dem wir uns selbst belügen, wie Friedrich Nietzsche meinte? Oder zeigt das Unbehagen an fake news, dass doch etwas an der Wahrheit dran sein muss?
1. Oktober 2018 mit Dr. Federica Gregoratto
Gefährliche Liebe: über die #metoo Bewegung
Rund um die #metoo Bewegung drehen sich die unterschiedlichsten Fragen und Perspektiven. Wir fragen deshalb: Was kann die Philosophie der Liebe und der Sexualität beisteuern, um die Auseinandersetzung zwischen Befürworter und Kritikern der #metoo Kampagne besser zu verstehen?
Diskutiere mit uns folgende Vorschläge:
· Freiheit statt Zustimmung: Warum das Einverständnisparadigma mangelhaft ist und was es bedeutet, sich als freie sexuelle Subjekte entfalten zu können.
· Sozialkritik statt moralische Empörung: Warum es langfristig wirkungsvoller ist, die sexuelle Begegnungen strukturierenden sozialen Normen kritisch zu hinterfragen, als Individuen moralisch zu beurteilen.
5. November 2018 mit Dr. Christian Budnik und der Psychoanalytikerin Dr. phil. Marianne Meister
Selbstverantwortung und Identität
Jeder von uns hat schon einmal für sich selbst Verantwortung übernommen. Wir fragen nach, ob das wirklich so einfach ist, wie es auf den ersten Blick scheint: Schliesslich ändern wir uns über die Zeit hinweg! Oder wie kann es sein, dass wir dieselben Personen sind, die wir schon vor Jahrzehnten waren? Es hat sich doch so viel geändert! Was bestimmt eigentlich, wer wir wirklich sind? Haben Personen so etwas wie einen Kern?
Ausserdem diskutieren wir an diesem Abend:
Was ist darunter zu verstehen, dass Personen, die ein besonders eindringliches Erlebnis hatten, mit einem Mal nicht mehr dieselben sind?
Kann man für die Entwicklung der eigenen Identität verantwortlich sein? Was sind die Bedingungen für eine ungestörte Identitätsentwicklung?
3. Dezember 2018 mit Dr. Christian Maurer
Grenzen der Toleranz
Eine tolerante Haltung, so wird häufig behauptet, ist dort angemessen, wo wir uns in Bezug auf wirklich wichtige Dinge wirklich uneins sind. Nun wird aber Toleranz immer wieder heftig kritisiert, und zwar aus zwei ganz unterschiedlichen Perspektiven: Einerseits wird sie als eine zu weit gehende Laschheit gegenüber Zuständen angeklagt, gegen die wir uns eigentlich empören und auflehnen sollten. Andererseits wird sie als Verklemmtheit gegenüber Unterschieden angegriffen, die vielmehr eine Begegnung mit Wertschätzung verdienten. Was nun?