13 junge Talente reisten aus allen Ecken der Schweiz an, von Basel bis Lugano. Ihre Mission: Diskutieren, Essays schreiben, Medaillen gewinnen.
Gold ging an:
- Philipp Altmann - "Ritualisierte Wissenschaft als Errungenschaft"
- Noah Rosenbaum - "On Intuitions in Moral Philosophy"
Ausserdem wurden zwei Silber- und zwei Bronzemedaillen verliehen.
Per Aufsatz nach Portugal
Stürmische Diskussionen, scharfe Argumente und Spaziergänge durch die Berner Altstadt: Das war das nationale Finale der Schweizer Philosophie-Olympiade. Auf dem Programm standen Workshops über Widersprüche und moralische Pflichten. Ausserdem erhielten die Teilnehmenden Schreibtipps und besprachen die Texte, mit denen sie sich im Halbfinale qualifiziert hatten. Am Samstag hatten sie dann vier Stunden Zeit, um den entscheidenden Essay zu schreiben. Gefragt waren sowohl eine überzeugende Argumentation wie auch Originalität und philosophisches Verständnis. Philipp Altmann, der Zweitplatzierte, wählte ein Zitat von Theodor Adorno. Noah Rosenbaum erreichte mit einem Essay über die Rolle von Intuition in der Moralphilosophie die beste Bewertung. Die beiden Gymnasiasten reisen an die Internationale Philosophie-Olympiade in Lissabon, wo sie sich mit Nachwuchsphilosophinnen und -philosophen aus anderen Ländern messen werden.
Fächerübergreifende Faszinationen
Das internationale Finale findet Ende Mai statt, direkt vor Philipps Maturaprüfungen. Nach dem Schulabschluss möchte er Philosophie in Kombination mit seinem anderen Lieblingsfach studieren: Physik. Ob er dafür vielleicht sogar nach Grossbritannien geht, ist noch offen. Noah nimmt neben der Philosophie- auch an der Linguistik-Olympiade teil, welche dieses Jahr zum ersten Mal stattfindet. Wie er sich dort schlägt, wird sich beim nationalen Finale am 26. März zeigen. Auch der Jurassier Mathys Douma, der Silber gewonnen hat, feiert Erfolge in mehreren Fächern. Er hat im Alter von 15 Jahren schon zweimal an der Internationalen Mathematik-Olympiade teilgenommen. Mathys möchte später Neurowissenschaften studieren. Die Erforschung des Gehirns vereint mathematische und philosophische Herangehensweisen. An die Philosophie-Olympiade kam er mit einem besonders grossen Koffer, denn das Finallager der Mathematik-Olympiade findet direkt im Anschluss statt.