Philosophie Olympiade 23/24

“Philosophieren macht nicht glücklich” - so beginnt eins der Zitate, zu denen die Finalist*innen der Schweizer Philosophie-Olympiade Essays verfasst haben.

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    Manchmal sorgt Philosophieren aber doch für Glücksmomente. Zum Beispiel, wenn man damit eine Goldmedaille und eine Reise nach Finnland gewinnt. So ging es am Samstag Hannah Janjic (Hull’s School, ZH) und Alya Christen (Gymnasium Neufeld, BE). 

    Vom 14. bis 16. März fand an der Universität Bern das Finale der Schweizer Philosophie-Olympiade statt. Für die 12 Schweizer Finalist*innen ging es um je zwei Bronze- Silber- und Goldmedaillen und die Teilnahme an der Internationalen Philosophie-Olympiade (IPO), die vom 16. - 19. Mai in Helsinki stattfindet. Erstmals wird an der IPO auch das Fürstentum Liechtenstein mit einer Delegation vertreten sein: Leonhard Hasler und Patrick Steffens vom Liechtensteinischen Gymnasium haben sich über die erste Runde der Schweizer Philosophie-Olympiade qualifiziert und nahmen ausser Konkurrenz am Final teil. Zudem waren im Rahmen des internationalen Austauschs mit der französischen Philosophie-Olympiade zwei weitere Teilnehmende aus Pontarlier angereist.

     

    Das Finale begann am Donnerstag mit Workshops über Gedankenexperimente und mathematische Philosophie. Für den Essay hatten die Teilnehmenden am Freitagvormittag vier Stunden Zeit und vier Zitate zur Auswahl. Hannah Janjic, die innerhalb der Philosophie die lebensnahen Debatten bevorzugt und mit einem Geschichtsstudium liebäugelt, wählte die berühmte Zeile aus der Dreigroschenoper von Bertolt Brecht: “Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral”. Alya Christen, die im Sommer die Matura macht und danach ihrer Leidenschaft für Musik nachgehen möchte, schrieb unter dem Titel “Wer fliegt, kann an der Welt nichts ändern” über das einer Dokumentation über die IPO entnommene Zitat eines ehemaligen Gewinners: “Philosophieren macht nicht glücklich. (...) Philosophierend lernt man, dass es Wichtigeres im Leben gibt, als glücklich zu sein.” 

    Während die Jury aus Philosophielehrpersonen und Studierenden der PH Bern fleissig bewertete, lernten die Teilnehmenden das Institut für Philosophie der Universität Bern kennen und löcherten Fachschaftsmitglieder bei Kaffee und Kuchen mit Fragen über das Philosophiestudium. Am Abend besuchten die Finalist*innen dann die Berner Museumsnacht, bevor es am Samstag vor der Preisverleihung mit einem Workshop über die Ethik der Selbstverteidigung und einer Schnitzeljagd weiterging. In kleinen Gruppen suchten die Jugendlichen in der Berner Altstadt verteilte Posten mit philosophischen Quizfragen und anderen Herausforderungen. Eine Aufgabe bestand darin, eine Rede vom Podium des Lischetti-Brunnens neben dem Berner Rathaus zu halten.