Zur kantischen Philosophie als Grundlage des Rechts

Tagung der Schweizerischen Vereinigung für Rechts- und Sozialphilosophie (SVRSP) anlässlich des 300-jährigen Jubiläums Immanuel Kants


    Donnerstag, 21. November 2024
    Freitag, 22. November 2024

    Veranstaltungsort: Universität St. Gallen HSG SQUARE, Guisanstrasse 20 Raum: Vadian Gallus 11-0111 Freier Eintritt


    300 Jahre Immanuel Kant: Kants Erkenntnistheorie und ihr Einfluss auf das Staats- und Verfassungsrecht

    Nur wenige Persönlichkeiten haben die Philosophie so nachhaltig geprägt wie der Aufklärungsphilosoph Immanuel Kant (1724-1804). Das 300-Jahr-Jubiliäum seines Geburtstags soll zum Anlass genommen werden, sein vielseitiges Schaffen und insbesondere seine Gedanken zu Epistemologie und zur Bildung von Urteilen zu würdigen. Dabei werden grundlegende erkenntnistheoretische Fragen erörtert, die stets auch einen konkreten Bezug zum Recht und zur Staatstheorie haben. Ebenso wird sich die Tagung auf Kants Konzept der Rechte als Freiheiten konzentrieren – eine Dimension, die heute allzu rasch in Vergessenheit gerät.


    Ziel der Tagung ist eine konstruktive Kritik und Weiterentwicklung der kantischen Ansätze für die Verfassungspraxis. Dies führt zu folgenden Schwerpunkten: Erstens soll der individuelle erkenntnistheoretische Vorgang der Urteilsbildung nach Kant durchleuchtet werden. Gestützt darauf soll seine Konzeption der Rechte als Freiheiten nachvollzogen sowie auf die aktuelle Debatte angewendet werden. Zweitens soll die Urteilsbildung im Recht thematisiert werden. Was ist ein rechtliches Urteil und kann es als Erkenntnis qualifiziert werden? Welche methodischen Vorgaben sind an die Rechtsauslegung zu stellen? Drittens soll eine kosmopolitische Ebene eröffnet werden: Wie unterscheidet sich internationale Rechtsfindung – von der Rechtssetzung bis hin zur Rechtserkenntnis durch internationale Gerichtshöfe – von der nationalen? Welche Legitimation kommt den Urteilen von internationalen Gerichtshöfen und Menschenrechtsgremien zu? Kann Rechtsfindung und -setzung anhand eines objektiven Massstabs des Rechtsfortschritts gemessen werden?


    Durch einen interdisziplinären Ansatz (insbesondere aus den Bereichen der Philosophie, des Rechts, der Soziologie und der Anthropologie) sollen Antworten auf diese und weitere Fragen gefunden werden.


    Organisation

    • Julia Hänni
    • Lukas Gschwend
    • Gregory Aloisi
    • Matthias Hächler

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