Abstract
Die hier vorgelegte Hausarbeit liefert zunächst zwei häufig zitierte Begriffsbestimmungen zur Antinomie, um sich danach unmittelbar Thesis und Antithesis der dritten Antinomie der KrV zu zuwenden. Die zentralen Begriffe der dritten Antinomie Kausalität und Freiheit werden nachfolgend unter verschiedenen Aspekten analysiert. Hier werden insbesondere Kants Aussagen zur Praktischen und zur Transzendentalen Freiheit untersucht, wobei Kants Formulierungen der "Welt der Erscheinungen“ (Phänomena) und der „Welt der Dinge an sich“ (Noumena) eine besondere Rolle einnehmen. Es soll aber deutlich werden, dass beide Begriffe der dritten Antinomie (Kausalität; Freiheit) nicht zweifelsfrei und eindeutig, im Sinne heutiger Sprachphilosophie ausformuliert wurden, wodurch eine gewisse Unschärfe entstanden ist, welche die gesamte dritte Antinomie infrage stellt. Dessen ungeachtet muss die Bedeutung der dritten Antinomie für den philosophischen Diskurs der Gegenwart gewürdigt werden.