Philosophie am Obertor ist eine philosophische Praxis in Winterthur, welche sowohl "philosophische" als auch "sokratische" Gespräche, philosophische Salons und Weiterbildungen anbietet. Auf seiner Website schreibt Roger Hofer:
"Das Leben selbst an die Hand nehmen
Wie man leben soll, dazu gibt es keine allgemeinen Lehrsätze oder Theorien, das muss jede und jeder Einzelne selbst an die Hand nehmen. Man kann die Fragen, die sich daraus ergeben, nicht abweisen, denn sie gehören zur menschlichen Existenz. Man kann sie zwar ignorieren, aber sie bestimmen dennoch unser Leben. Wer sich diesen philosophischen Fragen stellt, der entdeckt die Faszination, die in ihnen steckt.
Zur eigenen Stimme finden
Die leitendenden Begriffe, Konzepte und Überzeugungen, die wir vertreten, beruhen zum einen auf unseren persönlichen Erlebnissen und Gefühlen. Zum anderen werden sie durch unsere sprachliche Umwelt geprägt. Wir erlernen fast automatisch Denk- und Sprechgewohnheiten, die unsere Wahrnehmung der Welt und unser Selbstbild prägen – leider nicht immer zu unserem Vorteil. Das Ziel der philosophischen Auseinandersetzung ist es, Denk- und Wahrnehmungsmuster zu prüfen und die Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung zu stärken. Dabei ist die sprachliche Formulierung grundlegend, da sie einerseits erlaubt, Gefühle und Erfahrungen zu verstehen und in Sinnzusammenhänge einzuordnen. Andererseits gibt sie uns die Möglichkeit, unsere Überzeugungen und Begriffe kritisch zu hinterfragen und so eine eigene Stimme zu finden.
Verstehen und verstanden werden
Im philosophischen Gespräch mit anderen können auch schwierige Lebensfragen aufgeworfen werden, aber das philosophische Gespräch ist keine Therapie. Ich als philosophischer Gesprächspartner begegne als Zuhörer, der mitdenkt und mitempfindet. Es werden auch keine religiös-spirituellen Kräfte mobilisiert, sondern Ziel ist es, die eigene Lebenssituation kritisch zu durchdenken und in umfassendere Kontexte einzuordnen.
Mit sich selbst zu Rate zu gehen
Die Philosophie beschäftigt sich seit ihren Anfängen mit den Fragen einer gelingenden Lebensgestaltung, sie will aber keine allgemeingültigen Antworten oder schnelle Lösungen liefern, sondern zu einer eigenständigen Auseinandersetzung anregen. Das philosophische Gespräch mit einem Gegenüber erlaubt es, die eigenen Sichtweisen und Überzeugungen auf die Probe zu stellen, zu differenzieren und allenfalls zu revidieren. Das Ziel ist es, die Aneignung des eigenen Lebens sowohl sprachlich wie gedanklich und handelnd zu unterstützen und so die Gestaltungsmöglichkeiten für das eigene Leben zu erweitern."
Zum "Philosophischen Salon"
Philosophie besteht nicht nur in trockener Denkarbeit, sondern Erleben und Stimmung sind ebenso wichtig, deshalb bietet der Philosophische Salon eine persönliche Begegnung im kleinen Kreis, wo ernsthaft und zugleich genussvoll in stimmiger Atmosphäre philosophiert wird. Die Teilnehmer erwartet – neben der geistigen Auseinandersetzung mit dem angekündigten Thema – ein kleines Buffet.
Die Gesprächsgruppe im Philosophischen Salon widmet sich einem Thema meist mehrere Abende, wodurch eine vertiefte Auseinandersetzung möglich ist und ein vertrauter Umgang untereinander entstehen kann. Dennoch ist ein Ein- oder Ausstieg jederzeit möglich. Es geht nicht nur darum, auf der Sachebene etwas Neues zu erfahren bzw. einen Zusammenhang zu verstehen, sondern auch in persönlicher Hinsicht etwas über sich selbst zu erfahren und interessante Menschen kennen zu lernen.
Zum "Sokratischen Gespräch"
Das Sokratische Gespräch in der von L. Nelson (1882-1927) und G. Heckmann (1898-1996) begründeten Tradition ist durch eine grosse Offenheit geprägt, daher wird das Thema erst am Abend von der Gruppe selbst festgelegt. Eine zurückhaltende Gesprächsleitung soll das selbständige Fragen und Nachdenken der Teilnehmenden auf gleicher Augenhöhe ermöglichen. Der Gesprächsleiter greift jedoch ein, wenn das Gespräch in eine Sackgasse gerät oder wenn die Gesprächsregeln nicht eingehalten werden. Eine Sokratische Gesprächsgruppe trifft sich in der Regel an drei Abenden, wobei dasselbe Thema an mehreren Abenden vertieft besprochen wird, die Gruppe kann aber jeweils auch zu einem neuen Thema wechseln.
Das Sokratische Gespräch bietet eine persönliche Begegnung im kleinen Kreis, wo ernsthaft und zugleich genussvoll in stimmiger Atmosphäre philosophiert wird. Die Teilnehmer erwartet – neben der geistigen Auseinandersetzung mit dem angekündigten Thema – ein feines Buffet.