Philosophie der Moderne und Gegenwart

Die Philosophie der Moderne und Gegenwart erstreckt sich von Descartes im 17. Jhd. bis ins 21. Jhd. In dieser Zeitperiode treten die grossen Schulen des Denkens wie Rationalismus, Empirismus, Idealismus, Transzendentalphilosophie und analytische Philosophen des 20. Jhd. auf. Aufgrund der Aufklärung im Kontext der französischen (und amerikanischen) Revolution wird Kritik an der Monarchie geübt und neue Theorien in der politischen Philosophie verfolgt. Menschenrechte werden diskutiert und Strömungen wie Feminismus fassen erstmals Fuss. Im 20. Jhd. wenden sich analytische Philosophen logischen und sprachphilosophischen Problemen zu, während Philosophen wie Marx, Schopenhauer und Nietzsche Existenzfragen in ihrem ökonomischen und politischen Kontext stellen.


Empirismus und Rationalismus

Ab dem 17. Jhd. bekommt die Frage, ob Wissen durch Erfahrung erlangt wird oder nicht, immer mehr Bedeutung. Rationalistische Philosophen (Descartes, Spinoza, Leibniz, Baumgarten) sind der Ansicht, dass es angeborene Ideen gibt und dass Vernunft bereits im Denken eines jeden Menschen verankert ist. Für Empiristen dagegen (Bacon, Locke, Berkley, Hume, Condillac) sind Erkentnisse erst aus Erfahrung möglich. Diese Gegenüberstellung der zwei Strömungen gibt es seit dem 18. Jhd. und wird heutzutage von einigen Philosophiehistorikern kritisiert.


Transzendentalphilosophie

Immanuel Kant versucht rationalistische und empiristische Ansätze zu vereinen. Er unterscheidet dabei zwischen Erkenntnissen a priori, also Erkenntnisse die vor jeglicher empirischen Erfahrung erlangt werden können, und Erkenntnisse a posteriori, die erst nach der konkreten Erfahrung möglich sind. Anstatt anzunehmen, unsere Erkenntnis müsse sich nach den Gegenständen richten, schlägt er vor, das Bild umzudrehen und anzunehmen, die Gegenstände richten sich nach unserer Erkenntnis. Damit ist nun nicht mehr das Subjekt vom Objekt abhängig, sondern das Objekt vom Subjekt.

Mit oder nach Kant beginnt der Deutsche Idealismus; eine Strömung in Deutschland im frühen 19. Jhd. Im Zentrum der Überlegungen steht die Beziehung des Subjekts zum Objekt. Vertreter des Deutschen Idealismus sind Hegel, Fichte, Hölderlin und Schelling. Ein Kritiker der Theorien des Deutschen Idealismus war Sören Kierkegaard.

Sprachphilosophie

Sprache kann als Bezugspunkt vieler Strömungen des 20. Jhds. angesehen werden. So fragen Frege oder Russell danach, was wir in einem Satz überhaupt aussagen und auf was wir uns beziehen. Dies legte den Baustein für die moderne formale Logik. Wittgenstein unterscheidet zwischen der Welt des Sagbaren (Logik) und des Unsagbaren (Mystik, Ethik, Ästhetik).

 

Existenzialismus

Als Gegenpart zum Essentialismus stellt der Existenzialismus (Jaspers, Kierkegaard, Heidegger, Sartre, de Beauvoir, Pascal, Camus) die Existenz in das Zentrum. Man könne Erfahrung nicht auf eine Definition oder Essenz reduzieren. Dabei wird zwischen christlichen Existenzialisten, welche den Mensch ohne Gott als verloren ansehen, und den atheistischen Existenzialisten unterschieden. Die atheistische Strömung sieht den Mensch als frei an und besagt, dass der Mensch sich seine eigenen Werte erschaffen müsse.

Dieser Einführungstext wurde von der Portalmitarbeiterin Rafaela Scheiwiller verfasst. Sie finden ihn unvollständig oder haben einen besseren? Schicken Sie uns Ihren und wir veröffentlichen ihn auch!


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