Die Nacht der Fragen und der Morgen danach. Ein Roadtrip durch die Geschichte der Philosophie.

    Über das Buch

    Das Buch ist ein Roman – aber auch so viel mehr als ein Roman: Es ist eine literarische wie spielerische Einführung in die Philosophie, die auch im Unterricht verwendet werden kann.

    Worum geht es? Das Buch erzählt eine Kriminalgeschichte.

    Ein Mann in einer tiefen Lebenskrise – eingeladen auf die Party des Jahres. Zwischen Champagner und den Trümmern seiner Existenz wird er in eine Verschwörung verwickelt und plötzlich stellt er sich die großen, philosophischen Fragen. Was als rauschendes Fest beginnt wird zu einer Nacht, die sein Leben für immer verändert.

    Warum ist das Buch mehr als ein Roman? Jede Figur, die der Ich-Erzähler im Laufe der Nacht kennen lernt, steht für das Denken einer berühmten Persönlichkeit der Philosophie. Am Ende folgt die Auflösung: Wer ist die vermögende Frau mit Hund, die davon überzeugt ist, dass das Leben stets Leid bedeutet? Wer ist der Pianist, der nicht mehr singt, weil er am Sinn seiner Texte zweifelt? Wer verbirgt sich hinter dem Teenager, der das Internat so schrecklich findet, dass er nicht mehr an das Gute im Menschen glauben will?

    Es sind also ZWEI Bücher in einem. Auf den Roman folgt ein Sachbuchteil, der eine allgemein verständliche Einführung in die Philosophie von 24 ausgewählten Denkerinnen und Denkern gibt. Komplexe Philosophen wie Aristoteles, Kant oder Wittgenstein werden auf wenigen Seiten präzise zusammengefasst und erklärt.

    Vorwort

    Oder: die ›Spielregeln‹ dieses Buches

     

    Warum braucht ein Buch ›Spielregeln‹? Das vorliegende Buch ist ein Roman: Während eines rauschenden Festes kommt der Ich-Erzähler einem Verbrechen auf die Schliche. Die Besonderheit: Jede Figur, die der Ich-Erzähler im Laufe dieser Nacht kennenlernt, steht für einen berühmten Philosophen oder eine berühmte Philosophin.

    Das Buch ist demnach so etwas wie ein Roman mit doppeltem Boden. Man kann die Geschichte einfach ›nur‹ lesen, oder darüber hinaus die philosophischen ›Spuren‹ verfolgen: Wer ist die vermögende Frau mit Hund, die davon überzeugt ist, dass das Leben stets Leid bedeutet? Wer ist der Gothic-Teenager, der das Internat so schrecklich findet, dass er nicht mehr so recht an das Gute im Menschen glauben will? Wer verbirgt sich hinter dem eloquenten Gastgeber, in dessen prunkvoller Villa die Party stattfindet?

     

    Der Ich-Erzähler trifft 24 markante Charaktere – und jeder von ihnen steht für einen essentiellen Teil der Philosophiegeschichte. Ein philosophischer Krimi also, in dem es vor Philosophinnen und Philosophen nur so wimmelt. Und der Detektiv, die Detektivin – das sind die Lesenden selbst. Sie ermitteln und rätseln, wer sich hinter welcher Figur verbirgt.

    Der Roman ist also eine spielerische Einführung in die Philosophie. Und wo ein Spiel gespielt wird, dort braucht es auch Regeln. Keine Sorge, diese sind kurz und knapp und umfassen nur zwei Punkte:

    1. Hinweise auf eine Philosophin, auf einen Philosophen sind im Laufe der Geschichte mit erweitertem Abstand gesetzt. Auf diese Hinweise gilt es zu achten, will man entschlüsseln, wer sich hinter einer Figur verbirgt.

    2. Da es in der Philosophie um Gedanken und Argumente, nicht aber um Äußerlichkeiten geht, bieten das Alter, das Geschlecht oder die Biographie einer Person in der Regel keinerlei Anhaltspunkte für die Entschlüsselung. Sokrates kann im Roman also beispielsweise als fünfjähriges Mädchen auftauchen.

    Auf das Ende der Geschichte folgt die Auflösung und daran anschließend ein Glossar, in dem die Philosophie der ausgewählten Denkerinnen und Denker zusammengefasst wird. Sie – liebe Leserin, lieber Leser – halten also nicht nur ein Buch in Händen, sondern eigentlich zwei. Der zweite Teil des Buches gleicht nämlich einer eigenständigen Einführung in die Philosophiegeschichte. Aber blättern Sie nicht vor! Sie würden sich die Spannung verderben. Aus diesem Grund findet sich auch kein Inhaltsverzeichnis der ausgewählten Philosophinnen und Philosophen am Beginn dieses Buches.

    Damit bleibt nur noch über die Auswahl zu sprechen. 24 Denkerinnen und Denker sind es, die im Buch ihren großen Auftritt haben. Diese Zahl ist angesichts der Jahrtausende vielfältiger Philosophiegeschichte in allen Teilen der Erde gering und kann nur subjektiv gerechtfertigt werden. Es sind also nicht die Wichtigsten und Berühmtesten, nein, es sind schlicht die 24, die ich ausgewählt habe. Mal, weil sie mir besonders am Herzen liegen; mal, weil man sie wahrscheinlich in so einer Einführung erwartet. Dabei fehlen nicht nur große Namen, es zeigt sich auch ein Ungleichgewicht. Zum einen fokussiert meine Auswahl auf die abendländische Geschichte, zum anderen überwiegen (zumindest mit Blick auf die früheren Jahrhunderte) Männer. Beides ist meiner Unkenntnis geschuldet, ergibt sich jedoch zumindest zum Teil auch aus der Geschichte selbst. Wir kennen beispielsweise in der Antike kaum Philosophinnen, deren Werk uns überliefert worden wäre. Es bleibt zu hoffen, dass wir gegenwärtig und zukünftig in Zeiten leben, in denen niemand mehr daran gehindert wird, Philosophie zu betreiben, und zwar unabhängig von Geschlecht, Ethnie und Herkunft.

     

    Und nun … kann die Nacht der Fragen beginnen.

     

     

     

    Leseprobe/Auszug: Roman

     

    1

     

    Am Anfang war das Staunen.

    Das Staunen über meine eigene Dummheit.

    Warum hatte ich mich bloß auf all das eingelassen?

    Am liebsten hätte ich diesen Abend so verbracht wie alle anderen Abende der vergangenen Woche: Alleine mit Wein. Stattdessen jedoch saß ich mit zwei wildfremden Menschen in einem Auto, das mich zu einem Fest chauffierte, auf dem ich niemanden kannte. Und auf dem ich nicht sein wollte.

    Nun gut, ganz wildfremd war mir der Mann auf dem Rücksitz neben mir nicht, immerhin hatte ich diese Woche mehrmals mit ihm in aller Früh einen Kaffee getrunken – nachdem er mich aufgeweckt hatte.

    Hendrik war die Reinigungskraft im Stockwerk unserer Redaktion, die erste männliche Reinigungskraft, die ich in meinem gesamten Arbeitsleben zu Gesicht bekommen hatte, und als solche hatte er mich um fünf Uhr früh auf dem Boden meines Büros schlafend vorgefunden.

    »Haben Sie die ganze Nacht hier geschlafen?«, hatte er gefragt.

    »Warum zur Hölle sind Sie schon da?«, war meine Antwort gewesen. Ich hatte mit der Putzkolonne gerechnet, aber doch nicht um diese Uhrzeit. Kurz hatte ich mit dem Gedanken einer Notlüge gespielt, ich hätte irgendetwas von einer dringenden Deadline erzählen können und dass ich deswegen im Büro auf einer mitgebrachten Decke geschlafen hatte, aber ich war es müde, so zu tun, als wäre alles in Ordnung. Und so hatten wir in der Küche der Redaktion einen ersten gemeinsamen Kaffee getrunken und ich hatte Hendrik alles erzählt.

    Als ersten Menschen überhaupt.

    An den folgenden Morgenden waren wir mehr und mehr ins Reden gekommen. Es war schwierig, sein Alter zu schätzen, aber ich tippte auf fünfzig, wenn nicht gar sechzig Jahre. Hatte ich zuerst, wenn ich Hendrik sah, stets an Altersarmut gedacht, so lernte ich bald, dass er sich weder um die Höhe seines Einkommens noch um irgendwelche anderen materiellen Dinge kümmerte. Solange er über die Runden kam, war ihm dies Alles vollkommen egal. Er brannte einzig und allein für sein Lebensprojekt: Interviews. Er wollte mit Menschen reden, ihnen Fragen stellen und ihre Antworten hören.

    Ich weiß, wie das klingt: Naiv und kindlich, und ganz kann ich diesen Eindruck nicht von der Hand weisen. Hendrik wirkte in der Tat manchmal wie ein Kind auf mich. Wissbegierig, aber auch nervig mit seiner ständigen Fragerei, die kein Ende zu nehmen schien. Zugleich jedoch erzählte er mir, dass er einen Videoblog unterhielt, der es durchaus zu einiger Reichweite gebracht hatte. Der Putzmann unserer Büros war demnach ein erfolgreicherer Journalist als ich je es sein würde.

    Die nächste bittere Erkenntnis in meinem Leben.

    »Das Video habe ich gesucht«, sagte Hendrik und hielt mir sein Smartphone entgegen. »Das war eine gute Ausgabe. Erinnerst du dich?«, wandte er sich an den Mann hinter dem Steuer. »Mein Interviewpartner war ein angesehener General«, fuhr Hendrik wieder an mich gerichtet fort. »Ich habe mit ihm über Mut gesprochen. Was bedeutet es eigentlich heutzutage, wenn jemand tapfer ist? Was soll es heißen, wenn…«

    »Das Video brachte richtig viele Klicks«, unterbrach ihn unser Fahrer, ein Typ mit breiten Schultern, der wesentlich jünger als Hendrik war. Ich hatte keine Ahnung, wo und wie sich die Beiden kennen gelernt hatten, aber ich wusste mittlerweile, dass der Mann Witali hieß und so etwas wie der Produzent und Regisseur des Videoblogs war, ja, der gesamte Onlineauftritt war seine Idee gewesen.

    »Klicks«, sagte Hendrik verächtlich, machte eine wegwerfende Handbewegung und nahm sein Smartphone wieder an sich, noch bevor ich auch nur die ersten zehn Sekunden des Videos hätte sehen können.

    Das allerdings störte mich nicht. Mir war der gesamte Videoblog in diesem Augenblick – diplomatisch formuliert – herzlich egal. Witali sprach weiter über ihren Erfolg, Hendrik erzählte über diverse Interviewpartner, die er bereits vor seinem Mikrofon gehabt hatte, ich aber hörte alldem kaum zu, sondern schmiedete fleißig Fluchtpläne. Ja, ich hatte versprochen, auf diese Party mitzugehen, wir hatten allerdings nicht darüber verhandelt, für wie lange. Wenn ich es richtig einschätzte, würden die zwei Männer das Fest nutzen, um möglichst viele Videos für ihre Plattform zu drehen. Dies wiederum bedeutete, dass ich vielleicht früher als gedacht unbemerkt abhauen konnte. Und nichts Anderes hatte ich vor.

    Allerdings machte ich mir Sorgen, wie ich in die Stadt zurückkommen sollte. Ein Taxi würde jedenfalls teuer werden. Wir waren bereits seit über vierzig Minuten unterwegs. Die Gegend war zuerst ländlich geworden und wurde nun von Minute zu Minute feiner, Villa reihte sich an Villa, örtliche Segelclubs waren ausgeschildert, am Horizont lagen Weinberge in der frühabendlichen Sonne, der Wert der Autos, die am Straßenrand parkten, überstieg gefühlt mein lebenslanges Einkommen, wobei zu bedenken galt, dass die wirklich teuren Wagen wohl hinter den dicken Hecken und Mauern standen, kurzum: Wir waren dabei, in das Territorium der Reichen und Superreichen einzudringen. Und entsprechend fühlte ich mich auch: Wie ein Fremdkörper, der hier nichts zu suchen hatte.

    »Es ist nicht mehr weit«, sagte Hendrik, und obwohl er von einem sorgenfreien Vermögen noch weiter entfernt war als ich, wirkte er wie ein Fisch im Wasser bei dem Ausblick darauf, gleich bei einem der reichsten Menschen des Landes zu einem großen Fest eingeladen zu sein. Und dies lag nicht nur daran, dass er bei jeder dieser Partys in den vorangegangenen Jahren Gast gewesen war, nein, es passte zu seinem Naturell. Wie es auch zu seinem Naturell passte, dass er mich mitschleppte.

    »So geht es nicht weiter«, hatte er beim dritten Kaffee zu mir gemeint. Wir waren längst zum Du übergegangen. »Du kannst hier nicht jede Nacht schlafen, du kannst dich nicht nur in Selbstmitleid suhlen …«

    »Ich suhle mich nicht in Selbstmitleid, ich…«

    »Du musst unter Leute«, hatte er mich unterbrochen. »Ich weiß, es gibt viele, die stundenlang durch die Natur spazieren, wenn sie Probleme haben und Antworten suchen, aber ich sage Dir: Die Felder und Bäume können dir nichts über das Leben beibringen, das können nur andere Menschen. Also geh raus und unterhalte dich. Du musst wieder unter Leute«, wiederholte er, und noch bevor ich hätte erwidern können, dass ich rein gar nichts über dieses Leben lernen wollte, hatte er mir bereits von dieser Party erzählt, und auch davon, dass er als ›enger Freund des Hauses Landau‹, wie er sich mit Ironie in der Stimme selbst bezeichnet hatte, Gäste mitbringen durfte.

    Den Rest konnte man sich denken.

    »Wir sind da«, unterbrach Witali meine Gedanken, die noch immer um das Thema ›Flucht‹ kreisten.

    »Na, habe ich dir zu viel versprochen?«, fragte Hendrik und nickte in Richtung des Anwesens, das sich als gewaltige Kulisse in der Ferne vor uns aufbaute. Ich hatte gewusst, dass dieser Landau reich war, seinen immensen Reichtum aber mit eigenen Augen zu sehen, verschlug mir dann doch die Sprache. Es war mehr Schloss als Haus, mehr Areal als Garten, mehr spätrömische Dekadenz als Gegenwart.

    »Ich weiß«, sagte Hendrik, der meine Gedanken zu lesen schien. »Aber warte erst mal ab, bis du drinnen bist. Ich staune jedes Mal, dass es so viele Dinge gibt, deren ich nicht bedarf.« Er lächelte verschmitzt über seine Formulierung, die ohne Zweifel eine Kritik am Gastgeber und dessen Lebensstil war.

    Bedienstete wiesen Witali derweil an, wo genau auf der riesigen Fläche vor der Gartenmauer er das Auto abstellen sollte. Wir stiegen aus und machten uns auf den Weg zum Eingang. Nicht zum Eingang des Hauses wohlgemerkt, der lag noch gut mindestens einen Kilometer von uns entfernt, sondern zum Eingang des Anwesens, an dem kontrolliert wurde, ob die Ankommenden denn auch tatsächlich auf der Gästeliste standen.

    Wir stellten uns in der Schlange an, als mein Smartphone seinen Benachrichtigungston hören ließ. Ohne darüber nachzudenken, wie automatisiert, griff ich zu meinem Handy, um die eingegangene Textnachricht zu lesen, da aber spürte ich Hendriks Hand auf meiner Schulter.

    »Sie?«, fragte er.

    Ich nickte stumm.

    »Lies es erst morgen«, sagte er. »Dieser Abend gehört dir. Nicht ihr.«

     

     

     

    Leseprobe/Auszug: Auflösung

     

    Auflösung – Who‘s who?

     

    Sollten Sie den Roman noch nicht gelesen haben (aber noch lesen wollen) – blättern Sie nicht weiter! Die Auflösung beinhaltet zahlreiche Spoiler.

     

    ***

     

    Im Folgenden wird aufgelöst, welche Philosophin bzw. welcher Philosoph sich hinter welcher Figur verbirgt: Welche Hinweise waren im Buch zu finden und worauf spielten sie an? Die Reihenfolge entspricht dabei den Auftritten im Roman. Eine ausführlichere Darstellung der jeweiligen Denkerinnen und Denker erfolgt im Anschluss im Glossar. Jeder gebrachte Hinweis findet dort noch einmal Erläuterung.

     

    1. HENDRIK

    Der Interviewer eines Videoblogs, Reinigungskraft und derjenige, der den Ich-Erzähler zur Party mitschleppt, steht für

     

    SOKRATES

     

     

    Hinweise im Roman

     

     

    Leben und Denken

     

    Hendrik (H) kümmert sich weder um die Höhe seines Einkommens noch um irgendwelche anderen materiellen Dinge.

    Sokrates (S) soll äußerst bescheiden gelebt haben, ganz gemäß seiner Überzeugung: Der Philosophie geht es um den Geist, nicht um Materielles.

    H verfolgt ein Lebensprojekt: Er will mit Menschen reden, ihnen Fragen stellen und ihre Antworten hören. Hierzu sucht er sich einen Experten, oder jemanden, der sich für einen Experten hält und diskutiert mit diesem ein bestimmtes Thema. Dabei predigt er nicht, sondern hört zu und stellt Fragen. H will prüfen, ob sein Gesprächspartner tatsächlich weiß, worüber er redet. Oft erscheinen die Dinge nämlich selbstverständlicher als sie in Wahrheit sind. Das Erkennen des eigenen »Scheinwissens« ist dabei der erste Schritt zur Erkenntnis.

    Das Konzept des Videoblogs bzw. der Gesprächsführung von Hendrik entspricht der Intention und Methodik der
    sokratischen Philosophie: S hinterfragt das scheinbar Selbstverständliche, reflektiert Traditionen und gängige Antworten, erschüttert falsche Gewissheiten und entlarvt »Scheinwissen«. Bei alldem doziert S weniger als er vielmehr Fragen an seine Gesprächspartner stellt.

    H führte einst ein Interview mit einem
    General über Mut.

    Im Dialog »Laches« diskutiert S mit dem gleichnamigen Heerführer über Tapferkeit.

    H: »Außerdem bin ich der Überzeugung, dass es besser ist, ein Unrecht zu erleiden, als ein Unrecht zu tun...«

    S bringt dieses Argument im Gespräch mit seinen Freunden nach dem Gerichtsprozess, um zu erläutern, warum er nicht flieht.

    H: »Die Felder und Bäume können dir nichts über das Leben beibringen, das können nur andere Menschen.«

    S interessiert sich mehr für Ethik als für Naturwissenschaft: »Die Felder und die Bäume nun wollen mich nichts lehren, wohl aber die Menschen in der Stadt.«

    H: »Ich staune jedes Mal, dass es so viele Dinge gibt, deren ich nicht bedarf.«

    S kann als früher Konsumkritiker bezeichnet werden: »Wie zahlreich sind doch die Dinge, deren ich nicht bedarf.«

    H: »Egal, ob du heiratest oder nicht, du wirst es bereuen.«

    S zur Frage, ob man heiraten soll oder nicht: »Was du auch tust, du wirst es bereuen.«

    Nachdem seine Ehefrau ihm Wasser über den Kopf geschüttet hat, sagt H: »Meine geliebte Ehefrau. Wenn sie donnert, lässt sie es auch regnen.«

    Xanthippe, die Ehefrau von S, schimpft oft mit ihm. Einmal schüttet sie ihm in ihrer Wut sogar Wasser über den Kopf. S hierzu: »Sagte ich nicht, dass Xanthippe, wenn sie donnert, auch Regen spendet?«

    H: »Wer mit meiner Frau zurechtkommt, der kommt mit allen Menschen zurecht.«

    S: »Wer mit einer wie Xanthippe zurechtkommt, der kommt mit allen Menschen zurecht.«

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

    Lseprobe/Auszug: Glossar

    1. Sokrates

    Heutzutage wird das Fach »Philosophie« oft mit dicken Wälzern assoziiert. Sokrates (470399 v. Chr.) ist in diesem Licht besehen ein ungewöhnlicher Philosoph, denn: Seine philosophische Arbeit geschieht ausschließlich mündlich, im Gespräch mit seinen Zeitgenossen. Er hinterlässt kein einziges schriftliches Werk. Dass wir dennoch eine Vorstellung der sokratischen Philosophie haben, liegt an den Berichten anderer. Es ist vor allem der Philosoph Platon, der die Gespräche seines Lehrers für die Nachwelt bewahrt. Damit stellt sich die Frage, inwieweit uns in den platonischen Büchern eine wirklichkeitsnahe Darstellung des (historischen) Sokrates begegnet, oder doch eher eine literarische Kunstfigur, die stark durch Platon geprägt ist. Kurz gesagt: Wir kennen die Antwort nicht. Was wir jedoch wissen ist, dass es sich lohnt, sich mit Sokrates‘ Gedanken zu beschäftigen.

     

    Beginnen wir mit seinem Leben. Nein, Halt: Müssen wir über das Leben eines Philosophen überhaupt etwas wissen, damit wir sein Denken verstehen? Der umstrittene Martin Heidegger soll seine Aristoteles-Vorlesung beispielsweise mit dem Satz begonnen haben: »Aristoteles wurde geboren, arbeitete und starb.« Heidegger wollte mit dieser äußerst knapp gehaltenen Biographie die Überzeugung zum Ausdruck bringen, dass biographisches Wissen über Denkerinnen und Denker für ein Philosophiestudium nicht relevant sei – im Zentrum müsse das Denken, nicht der Lebensweg stehen. Grundsätzlich mag das stimmen: Wir wollen ja die Gedanken kennen lernen, nicht so sehr die Biographie. Bei Sokrates aber ist Leben und Philosophieren eng beieinander, ja man könnte sagen: eins.

     

    Sokrates wird um 470 v. Chr. in Athen geboren. Er stammt aus einfachen Verhältnissen. Sein Vater dürfte ein Steinmetz, seine Mutter eine Hebamme gewesen sein. Eine Zeit lang dient er als Soldat im Heer der Stadt – durchaus tapfer, wie es heißt. Sein Äußeres wird in manchen Quellen als eher unschön beschrieben. Im Besonderen soll er eine dicke Knollennase gehabt haben. Er erlernt den Beruf seines Vaters, übt ihn aber kaum aus, da er lieber der Beschäftigung nachgeht, die ihn berühmt macht: dem Philosophieren. Fast täglich spaziert er zum Marktplatz, um mit den Menschen, die er trifft, zu reden und sie in Gespräche zu verwickeln. Ein Müßiggänger ohne ordentlichen Lebenswandel also? Für viele seiner Zeitgenossen dürfte Sokrates genau das gewesen sein. Im Besonderen für seine Ehefrau Xanthippe. Die Philosophiegeschichte ist in der Darstellung seiner Gemahlin unbarmherzig. In aller Regel wird sie als »keifendes Weib« beschrieben, die kein Verständnis für das große Werk ihres Mannes aufbringt und immer nur am Schimpfen ist. Die Freunde von Sokrates finden Xanthippe aus diesen Gründen unerträglich. Sokrates selbst aber gibt zu bedenken, dass eine widerspenstige Ehefrau auch etwas Gutes habe, denn: »Wer mit einer wie Xanthippe zurechtkommt, der kommt mit allen Menschen zurecht.«

    Hier deutet sich der Witz an, der Sokrates auszeichnet. Wir dürfen ihn uns als einen Menschen mit einem feinen Sinn für Humor vorstellen. Als Xanthippe beispielsweise wieder einmal schimpft und ihm in ihrer Wut einen Kübel mit dreckigem Wasser über den Kopf schüttet, soll Sokrates zu den Augenzeugen gesagt haben: »Sagte ich nicht, dass Xanthippe, wenn sie donnert, auch Regen spendet?« Und auf die Frage eines Mannes, ob er denn heiraten solle, ist uns folgende lakonische Antwort von Sokrates überliefert: »Was du auch tust, du wirst es bereuen.« Auch wenn es leichtfällt, sich über Xanthippe als »keifendes Weib« lustig zu machen, sollte man ihr gegenüber fair bleiben: Während sie sich um den Haushalt und die Kinder kümmert, geht ihr Mann keiner ordentlichen Arbeit nach, sondern vertreibt sich die Zeit mit Gesprächen in den Straßen der Stadt – wem würde da nicht manchmal der Kragen platzen?

     

    Nun könnte man einwenden: Wenn Sokrates so gerne philosophiert und hierbei auch bereits Zeit seines Lebens einigen Ruhm erlangt, warum macht er dieses »Philosophieren« dann nicht zu seinem Brotberuf? Er spricht nämlich durchaus auch mit angesehenen, vermögenden Bewohnern der Stadt, und wenngleich manche von seiner ständigen Fragerei genervt sind, so zeigen sich andere tief beeindruckt. Hätte er da nicht eine kleine Entlohnung einfordern können? Seine Schüler erzählen uns, dass Sokrates bewusst darauf verzichtet. Er stellt seine Gespräche nie in Rechnung, da es ihm um die Sache des Nachdenkens selbst geht und nicht etwa um das Anbieten einer Dienstleitung. Heute würden wir sagen: Sokrates verstand sich eben nicht als Coach oder Consultant.

     

    Dass er auf ein Honorar verzichten kann, hängt auch mit seiner extrem bescheidenen Lebensweise zusammen. Der Schriftsteller Xenophon schreibt über Sokrates: »Denn er lebte so sparsam, dass ich nicht weiß, ob jemand so wenig durch seine Arbeit verdienen könnte, um nicht das zu erwerben, was Sokrates zum Leben genügte.« Angeblich trägt Sokrates die meiste Zeit über nicht einmal Schuhe, ganz einfach, weil er sich keine leisten kann. Ihn selbst scheinen diese Entbehrungen jedoch nicht zu stören, ja, sie sind nicht einmal wirkliche Entbehrungen für ihn: Die philosophische Lebensweise, so Sokrates, kümmert sich eben um den Geist, das Denken und nicht um das Materielle. Berühmt ist hierfür eine Szene, die uns der antike Philosophiehistoriker Diogenes Laertios schildert. Sokrates geht über den Marktplatz von Athen, staunt über die Vielfalt der angebotenen Waren und sagt: »Wie zahlreich sind doch die Dinge, deren ich nicht bedarf.« Bei anderer Gelegenheit soll er festgehalten haben: »Wer am wenigsten bedarf, ist den Göttern am nächsten.« Sokrates ist demnach so etwas wie ein früher Konsumverweigerer.

     

    Was aber tut Sokrates nun genau, wenn er sein Heim verlässt, um am Marktplatz zu philosophieren? Seine philosophische Methode ist das Gespräch, genauer das Fragen. Sokrates doziert also nicht, er lehrt nichts, vielmehr will er lernen. An dieser Stelle begegnet uns ein zentrales Charakteristikum der frühen (?) Philosophie: Philosophen zeichnet eine Sehnsucht nach Wissen aus; das aber bedeutet, dass sie dieses Wissen eben (noch?) nicht besitzen. Daher stellt Sokrates unaufhörlich Fragen. Im Zentrum seines Interesses stehen dabei nicht die Gesetzmäßigkeiten der Natur, sondern Fragen des menschlichen Zusammenlebens. Im Dialog »Phaidros« sagt er hierzu: »Ich bin eben lernlustig. Die Felder und die Bäume nun wollen mich nichts lehren, wohl aber die Menschen in der Stadt.« Wir dürfen Sokrates daher einen frühen Ethiker nennen.

     

    Die Gespräche, wie sie uns Platon überliefert, sind dabei oft ähnlich aufgebaut: Sokrates sucht sich einen Experten für eine bestimmte Frage (oder jemanden, der sich für einen Experten hält) und beginnt sein stocherndes Fragen. Er möchte prüfen, ob die Menschen wirklich wissen, worüber sie reden. Wenn beispielsweise der Feldherr betont, wie wichtig die Tapferkeit seiner Soldaten ist – weiß er dann wirklich, was Tapferkeit ausmacht? Wenn Staatsmänner über Gerechtigkeit sprechen – können sie dann darlegen, was gerecht und was ungerecht ist? Was bedeutet Frömmigkeit? Was Schönheit? Fragen dieser Art treiben Sokrates an. Meist ist sein Gesprächspartner schnell mit einer ersten Antwort zur Hand und liefert eine gängige Definition des Begriffs. Sokrates aber zerlegt diese Definition durch immer weiteres Nachfragen, so dass der Experte am Ende nicht mehr so recht weiß, wo ihm der Kopf steht. Schauen wir uns beispielhaft einen kurzen Auszug eines solchen Dialogs – in meinen eigenen Worten zusammengefasst – an. Ich wähle hierfür den frühen Dialog »Laches«, ein Gespräch mit einem Heerführer, das im Besonderen die Frage untersucht, was Tapferkeit bedeutet:

     

    Sokrates: Was ist eigentlich Tapferkeit?

    Der Heerführer Laches: Tapferkeit bedeutet Standfestigkeit. Es bedeutet, seine Stellung im Kampf nicht zu verlassen. Nicht zu fliehen. Man bleibt, wo man ist und kämpft.

    Sokrates: Wer seinen Ort in einer Schlacht verändert, der soll also nicht tapfer sein? Das ergibt keinen Sinn. Außerdem kann auch jemand tapfer sein, der nicht im Krieg ist. Zum Beispiel kann jemand seine Krankheit tapfer ertragen. Wir brauchen also eine andere Definition von Tapferkeit, eine, die allgemein gültig ist. Nicht nur in der Schlacht.

    Laches: Dann ist Tapferkeit vielleicht so etwas wie eine innere Einstellung, und keine konkrete Handlung. Tapferkeit ist eine Art von innerer Beharrlichkeit.

    Sokrates: Jemand kann aber auch beharrlich sein, weil er schlicht stur und töricht ist. Wie wollen wir dann Tapferkeit von Sturheit unterscheiden?

     

    In dieser Art und Weise geht es immer weiter. Sokrates will auf seine »Was ist eigentlich X?«-Frage keine Beispiele hören. Anekdoten genügen ihm nicht. Er will eine allgemeingültige Definition. Er leistet demnach Begriffsarbeit – eine bis heute zentrale Aufgabe der Philosophie. Wer aber glaubt, dass Sokrates am Ende eine allgemein gültige Definition hervorzaubert wie der Magier das Kaninchen aus dem Hut, der irrt. Am Ende des Gesprächs steht oft genug Verwirrung und eben keine glasklare Antwort. Man spricht hierbei auch von einer Aporie, also von einer Ausweglosigkeit. Sokrates stört sich an dieser jedoch nicht, im Gegenteil: Der Gesprächspartner hat am Ende ihrer Unterhaltung immerhin eingesehen, dass er viel weniger weiß als er dachte. Und das ist durchaus, so Sokrates, ein Erkenntnisfortschritt, denn: Der Irrglaube, etwas verstanden zu haben, blendet und macht denkfaul. Dieses »Scheinwissen« aus der Welt zu schaffen ist ein notwendiger erster Schritt, um tatsächliches Wissen erlangen zu können. Sokrates glänzt im Dialog mit seinen Mitmenschen also nicht, weil er ein bestimmtes Wissen hätte, sondern weil er mit Menschen spricht, die fälschlicherweise glauben, über etwas Bescheid zu wissen. Eben dies unterscheidet Sokrates von seinen Zeitgenossen: Er weiß immerhin, dass er nichts weiß.

    Die sokratische Methode des Fragens wird dabei auch Mäeutik (Hebammenkunst) genannt: Die Erkenntnis (und sei es auch »nur« die Erkenntnis, Dinge weniger zu verstehen als man glaubt) ist im Gesprächspartner aus Sicht von Sokrates nämlich immer bereits vorhanden. Sokrates legt sie durch sein geschicktes Fragen nur frei und holt sie ans Licht. Er hilft anderen bei der »Geburt« von Wissen bzw. Nichtwissen, wie Hebammen schwangere Frauen beim Gebären unterstützen. Was zeichnet die sokratische Philosophie – ja, vielleicht die Philosophie überhaupt – demnach aus? Sie hinterfragt das scheinbar Selbstverständliche, sie reflektiert Traditionen und gängige Antworten, erschüttert falsche Gewissheiten und entlarvt »Scheinwissen«.

    Diese Art der Gesprächsführung droht den vermeintlichen Experten freilich zu blamieren. Wenn der große Feldherr nicht weiß, was Tapferkeit ist – ist er dann überhaupt ein großer Feldherr? Wir sollten uns an dieser Stelle nicht selbst belügen: Mit 2000 Jahren Distanz zwischen uns und Sokrates fällt es leicht, ihn sympathisch zu finden, vielleicht aber wären wir als Zeitgenossen von seinen ständigen Fragen genervt gewesen, vielleicht wäre er uns als lästiger Querulant erschienen, der keine Ruhe gibt und dabei selbst keine Antworten parat hat. Es ist davon auszugehen, dass manche seiner Zeitgenossen genau das in Sokrates sahen: einen nervigen Unruhestifter. Und hierin mag der Hauptgrund liegen, warum Sokrates im Jahr 399 v. Chr. vor Gericht gestellt wird. Die Anklage lautet u.a., er würde die klassischen Götter leugnen und die Jugend zum Schlechten verführen. Platon schildert uns in der so genannten »Apologie« sehr detailliert, dass Sokrates dieser Anklage vehement widerspricht: »Denn nichts Anderes tue ich, als dass ich umhergehe, um Jung und Alt unter euch zu überreden, ja nicht für den Leib und für das Vermögen zuvor noch überall so sehr zu sorgen als für die Seele, dass diese aufs Beste gedeihe, zeigend, wie nicht aus dem Reichtum die Tugend entsteht, sondern aus der Tugend der Reichtum und alle andern menschlichen Güter insgesamt, eigentümliche und gemeinschaftliche.« Sokrates‘ Verteidigung scheitert jedoch. Mit knapper Mehrheit wird er zum Tode verurteilt. Wie damals in Athen bei einer Todesstrafe üblich, hat er Gift aus einem Schierlingsbecher zu trinken. Es ist jedoch ebenso üblich, dass ein Verurteilter, gerade wenn er reiche und einflussreiche Freunde hat, die Stadt vor der Vollstreckung des Urteils verlassen kann. Sokrates hat demnach die Möglichkeit, dem Todesurteil durch Flucht zu entkommen. Er aber verzichtet darauf. Warum? Dies legt er seinen Freunden – hier in meinen eigenen Worten zusammengefasst – wie folgt dar: Ich habe mich immer an die Gesetze gehalten, und werde es auch nun tun, da mir Unrecht geschieht. Denn es ist besser, Unrecht zu erleiden als Unrecht zu tun. Außerdem habe ich mein Leben lang von der Stadt Athen profitiert. Da kann ich nicht einfach abhauen und mich über die Gesetze hinwegsetzen, nur, weil es mal zu meinem Schaden ist.

     

    Der gegenwärtige Leser, die gegenwärtige Leserin wird sich in diesen Worten kaum wiederfinden, ist anzunehmen. Wenn ein Gesetz oder ein Urteil Unrecht ist, so ein Argument der Gegenwart, darf man durchaus gegen dieses Gesetz oder dieses Urteil verstoßen. Sokrates aber scheint von der tiefen Gewissheit getragen, dass alles seine Richtigkeit hat, und zwar auch dann, wenn man als Einzelner Unrecht erleidet. Im Dialog »Phaidon« beschreibt Platon Sokrates‘ letzte Stunden. Dieser Text ist ein beeindruckendes Dokument, das seinesgleichen sucht, aber auch die oben gestellte Frage wiederholt: Erleben wir hier einen historischen Sokrates? Oder doch eher eine Kunstfigur, mit der Platon an der Legende seines Lehrers bastelt? Im »Phaidon« ist es jedenfalls Sokrates, der seine Freunde tröstet – nicht umgekehrt. Gelassen, fast heiter geht Sokrates seinem Tod entgegen. Die richtigen Philosophen, so argumentiert er, fürchten den Tod unter allen Menschen am wenigsten, denn im Tod trennt sich der Körper vom Geist. Genau das aber zeichnet das Philosophieren grundsätzlich aus. Ein Philosoph kümmert sich eben nicht um den Genuss für den Leib, er kümmert sich nicht um das Materielle, um ein angenehmes, reiches Leben, er kümmert sich vielmehr um seinen Geist. Wie sollte da der Tod etwas sein, das der Philosophierende fürchtet? Im Anschluss legt Sokrates dar, warum er an so etwas wie die Unsterblichkeit des Geistes bzw. der Seele glaubt. Wer nun allerdings die Hoffnung hegt, im Erbe von Sokrates den endgültigen Beweis für ein Leben nach dem Tod zu finden, der muss enttäuscht werden. Sokrates‘ Argumentation ist voraussetzungsreich und gleicht an manchen Stellen eher einem Zirkelschluss. Sie ist also zu hinterfragen und zu kritisieren, das aber ist wohl durchaus in seinem eigenen Sinne, denn letztlich bleibt gerade mit Blick auf das große Ganze vor allem eines zu tun: Fragen zu stellen. So sagt Sokrates am Ende seines Gerichtsverfahrens, das ihn gerade zum Tode verurteilt hat: »Es ist Zeit, dass wir gehen: Ich, um zu sterben, und ihr, um zu leben. Wer aber von uns beiden zu dem besseren Geschäft hingehe, das ist allen verborgen außer nur Gott.«