Vorwort
Wie ich bereits früher erwähnte, bin ich der Meinung, dass unser Gesellschaftsmodell nicht unbedingt (absolut) das Beste ist und, dass es insbesondere falsch wäre zu denken, dass wir das Gute repräsentieren, während andere das Böse verkörpern – wie es nach dem Fall der Berliner Mauer bekannt wurde: «Das Gute hat über das Böse gesiegt». Ich überlasse es den Menschen mit wenig Vorstellungskraft, an diese Dualismusform zu glauben.¹ Ich denke, es ist klar, worauf sich meine Überlegungen stützen werden: Der Krieg in der Ukraine. Jedoch ist mir bewusst, dass meine Position für einige noch nicht klar ist – vor allem mit meiner Einleitung, die wie eine Präambel zu einer Legitimation erscheinen könnte. Auf keinen Fall! Es gibt keine Legitimation: Für die Aggression eines Landes gegen ein anderes – zumal ich dies für ein klassisches Beispiel eines Casus Belli halte, aber das hält mich nicht davon ab, tiefer zu graben! Was ist der Unterschied zwischen einer verborgenen Wahrheit und einer geführten Wahrheit? Inwieweit ist eine Reaktion vertretbar? Der Casus Belli oder der Präventivkrieg – wie auch immer man ihn nennen will – ist in jedem Fall keine «Premiere» in der jüngeren Geschichte, oder? Angesichts aktueller Ereignisse, der langanhaltenden Krise in Palästina und zahlreicher anderer Kriegsgebiete weltweit; denn ja – wenn es sich um einen Krieg handelt, gibt es nicht einen Krieg der Serie A und einen Krieg der Serie B – ich würde sagen, dass sich die Überlegungen auf den Krieg im Allgemeinen konzentrieren werden – und auf ein hypothetisches Gegenmittel. Ich werde versuchen, eine Form des Schlussfolgerns durch Induktion anzuwenden.
Was sagen dir diese Worte: Die Kohärenz, die Nostalgie, die Allmacht und die Legitimität des Bedauerns der Vergangenheit. Das hat mehr mit dem Krieg in der Ukraine zu tun als mit der Krise in Palästina. Palästina mag unterschiedliche Wurzeln haben, aber das gleiche «Schicksal» teilen – meiner Ansicht nach ist es passender, nicht von der Krise Palästinas, sondern von der Nahostkrise zu sprechen. Es handelt sich um ein gemeinsames Problem zwischen den Konfliktparteien. Eine hypothetische Voreingenommenheit für eine Seite oder die andere könnte meiner Meinung nach zu einer geistigen Vernebelung führen. Wir sind nicht bei einem «Fussballspiel», nach dem Spiel gehen wir ins Pub und trinken ein Bier. Ich spreche von den Unbeteiligten! Wenn wir das Problem in den Griff bekommen wollen, müssen wir mit dieser «Fan-Mentalität» aufhören.
Aber nun zurück zu den Worten …
Die Kohärenz – ich denke, du stimmst mir auch zu, dass es ein positives Wort ist – sich auf den Menschen zu beziehen ist eine Tugend: «Mit seinen Ideen im Einklang sein» – und ja, es ist nicht jedermanns Sache konsequent zu sein. Die Kehrseite der Medaille liegt meines Erachtens aber auch hier; eine Person als kohärent zu bezeichnen bedeutet auch, dass sie an ihren eigenen Ideen festhält und nicht zu Veränderungen neigt. Man könnte also erwarten, dass aus «sagen» die logische Konsequenz «tun» folgt.
Die Nostalgie – ist ein Wort, mit dem wir meiner Meinung nach ein bisschen zu allgemein sind. Was ich damit meine: Aus etwas Frivolem kann etwas furchtbar Ernstes werden – das hängt von deinem/unserem Verhältnis zur Vergangenheit ab. Es ist schön Nostalgie zu empfinden –dieses kleine Lächeln im Mund – diese Erinnerungen – aber das Wichtigste ist, dass man sofort wieder in der Gegenwart ankommt! Denn aus der Sehnsucht kann der Wille zur Wiedergewinnung um jeden Preis aufkommen.
Die Allmacht – wer sich auch nur einen Augenblick nicht omnipotent fühlte, «der werfe den ersten Stein». Diese Art von Überheblichkeit ist menschlich verständlich – ich sehe nichts Skandalöses darin, ein solches Gefühl zu haben, denn es ist ein flüchtiges Gefühl; die Realität, die dich umgibt, verkleinert dich und bringt dich zu dem, was du bist. Das Problem wird ernst, wenn du Menschen hast, die dich in diesem Glauben unterstützen.
Die Legitimität des Bedauerns der Vergangenheit – ich denke, dass es die logische Konsequenz aus dem «Cocktail» der drei ist!
Mit den «Erinnerungen» schliesse ich den Zyklus der Reflexionen ab, die im Zeitraum 2021-2022 geschrieben und im «Reflexionspüree» zusammengefasst wurden. Ich hoffe, dass ich sie thematisch richtig eingeordnet habe; die nächsten Beiträge werden sich mit den einzelnen Themen befassen. Ich werde versuchen, einige Denkanstösse zu dem zu geben, was in unserer Gesellschaft geschieht – indem ich mich mit den Gedanken der Philosophie der Vergangenheit verbinde – einer Vergangenheit, die immer (leider) aktuell ist. Eine Bemerkung zu den «Erinnerungen» ist angebracht, ich habe es damals schon deutlich gesagt, und heute ist es angesichts der Ereignisse lebendiger denn je, aber ich zähle auf deine intellektuelle Ehrlichkeit.
Die Erinnerungen
Alles, was ich jetzt sagen werde, benötigen einige Klarstellungen meinerseits. Nicht wegen des Themas, sondern wegen des Anlasses zum Nachdenken. In dieser Hinsicht akzeptiere ich keine hinterhältige Form der Instrumentalisierung! Meine ist reine philosophische Spekulation!
Nun ...
Vor einigen Wochen habe ich einen Artikel in einer Tageszeitung (20 Minuten) gelesen. Ein Artikel, der eine Woche später wieder aktuell wurde. Der Artikel handelte von der «Hitler-Eiche» in Winterthur. Wie der Titel schon vermuten lässt, geht es hier um einen Denkanstoss, um Erinnerungen.
Welche Art von Beziehung hast du zu deinen Erinnerungen? Ich erwähne nicht die Traumata. Auch wenn – es Erinnerungen sind! Erinnerungen, die genauso gespeichert (und nicht gelöscht) werden, wie sie erlebt wurden. Wie gehst du mit deinen Erinnerungen um – Manager oder morbid oder beides – je nachdem? Was ich meine – ist: Du lebst deine Gegenwart in der Vergangenheit und organisierst damit deine Zukunft? Hast du eine Rangfolge der Erinnerungen (A- und B-Serie) oder sogar einige, die du «löschst»? Oder du behandelst sie alle ziemlich gleich, weil sie im Grunde ein Teil deiner Existenz sind? Es ist wahr, dass es gute Erinnerungen und schlechte Erinnerungen gibt, ... aber es ist ebenso wahr, dass es immer unsere Erinnerungen sind. Zum Thema Trauma – habe ich eine kleine Erklärung (natürlich nicht von mir), die wie folgt lautet: «[...] Während der Erfahrung eines traumatischen Ereignisses blockieren die dadurch ausgelösten biochemischen Reaktionen (Adrenalin Cortisol) das angeborene Informationsverarbeitungssystem des Gehirns, wodurch die mit dem Trauma verbundenen Informationen isoliert und in einem neuronalen Netzwerk mit den gleichen Emotionen und Überzeugungen gefangen bleiben und körperliche Empfindungen, die sich zum Zeitpunkt des Ereignisses entwickelt haben. [...].»
Man kann also sagen, dass das Verb «auslöschen» in der Natur nicht vorkommt, allenfalls «fangen» wäre der treffendere Ausdruck. Die «Dinge» müssen gelöst werden, denn wenn nicht, kommen sie immer stärker zurück als zuvor. Es scheint ein Paradox, aber gerade die schlechten Erinnerungen im Vergleich zu den Guten dienen als Leitfaden, um auf einen höheren Lebensstandard zu gelangen (meiner Meinung nach). Was meine ich? Wenn die Erinnerung per Definition die Vergangenheit ist – und die Vergangenheit lehrt uns, wie wir in der Gegenwart leben und wie wir die Zukunft gestalten können. Dann frage ich mich: Wo lerne ich mehr – in den guten oder in den schlechten Erinnerungen? Ich meine nicht, dass man einen gewissen «emotionalem Masochismus» haben muss. Aber schlechte Erinnerungen kann man nicht auslöschen – man muss sie umgestalten. Ich lasse Euch mit einem Zitat zurück, das nicht von mir stammt (und ich weiss auch nicht von wem) und das lautet: «Wir sind in der Tat, was wir sind, weil wir waren, was wir waren.»
Fazit
Der Titel dieser Reflexion selbst ist bereits eine Reflexion über den Menschen: «Evolution der menschlichen Seele oder ewiges Hin und Her – wer hat Recht, Vico oder Kant?». Hat es etwas mit dem Thema zu tun? Ich weiss es (nicht) – du wirst es mir sagen! Um meine Argumentation schlüssiger zu gestalten, benötige ich neue Konzepte. Ersteres gibt einen kurzen (sehr kurz) Hinweis auf die Ideen von Vico und Kant zur Menschheitsgeschichte. Ich denke, dass das zweite eine Weiterentwicklung vom ersten darstellt – oder nicht?
Giambattista Vico (1668-1744) aus Neapel, vertritt ein zyklisches Geschichtskonzept, das besagt, dass es in der Geschichte Verläufe und Wiederholungen gibt, die immer wieder dieselben Phasen durchlaufen. Vico geht davon aus, dass sich die Geschichte nicht identisch wiederholt, sondern dass bestimmte Ereignisse sich «ähnlich» wiederholen und daher in gewisser Weise ähnlich sind, weil sie Ausdruck einer menschlichen Natur sind, die sich immer gleichbleibend zeigt.
Immanuel Kant (1724-1804) aus Königsberg, vertritt ein lineares und progressives Geschichtsbild, das er nicht so sehr mit technischen Errungenschaften und materiellem Fortschritt begründet, sondern vielmehr mit der Teilnahme des Menschen an historischen Ereignissen und der Begeisterung, die einige dieser Ereignisse hervorrufen. Diese Aussage drückt die moralische Überzeugung und das Verlangen nach Freiheit des Menschen aus und ist somit ein wichtiger Faktor für den Fortschritt der gesamten Menschheit.
Zum Abschluss des «Gleichnisses» füge ich noch die anderen drei Begriffe hinzu. Natürlich habe ich diese Konzepte nicht selbst entwickelt.
Was ist Geschichtsbewusstsein?
Es ist die Fähigkeit, den Verlauf der Geschichte nachzuvollziehen, um den Erinnerungshintergrund zu finden, in dem unsere Gegenwart verankert ist und der es uns ermöglicht, die individuelle und kollektive Zukunft zu planen und zu orientieren. Die Geschichte wird in den grossen kollektiven Erzählungen «bewusst» und nährt die Aktionen und Kämpfe der politischen Bewegungen der Moderne. Geschichtsbewusstsein bringt uns aus dem Kreis der fortwährenden Gegenwart heraus, in den wir uns oft einschliessen, und verleiht unserer Existenz eine Perspektive und einen Sinn. Wenn in unserer Zeit die eigene Herkunft aufgrund des Auslöschens der Erinnerung vernachlässigt wird und die Zukunft zu einem undurchsichtigen Spiegel wird, der keine klare Richtung erkennen lässt, gehen die Verbindungen verloren, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verknüpfen. Dadurch verschwindet auch die Möglichkeit, nicht nur die Geschichte zu verstehen, sondern vor allem aktiv zu gestalten, indem man verantwortungsbewusst handelt, erreichbare Ziele setzt und Sinnperspektiven entwickelt.
Was ist das Prinzip der Heterogonie der Zwecke?
Der deutsche Psychologe und Philosoph Wilhelm Wundt (1832-1920) Mannheim, nennt das «Prinzip der Heterogonie der Zwecke» die Beobachtung, dass die Ziele, die in der Geschichte erreicht werden, nicht die Ziele sind, die sich Individuen oder Gemeinschaften selbst gesetzt haben, sondern vielmehr das Ergebnis der Kombination, der Beziehung und des Kontrastes zwischen dem menschlichen Willen untereinander und den objektiven Bedingungen, die wir als «Gesetze des Universums» bezeichnen könnten. Und durch die Hinzufügung der Folgen und «Nebenfolgen» des Handelns werden die ursprünglichen Absichten verändert oder es entstehen neue Motivationen, auch nicht intentionaler Art. In einfachen Worten: Nach dem Prinzip der Heterogonie der Zwecke sind die Folgen unseres Handelns also grösser und unvorhersehbarer, als wir im Moment des Handelns denken können. Niccolò Machiavelli (1469-1527) aus Florenz, war der erste, der davon sprach, und der Begriff hat sich im Laufe der Jahrhunderte weiterentwickelt.
Wie steht es mit der Doppelmoral?
Die Doppelmoral bezieht sich auf Situationen, in denen für ähnliche Handlungen oder Verhaltensweisen unterschiedliche Standards oder Massstäbe gelten. Dies tritt auf, wenn Menschen oder Gruppen von Menschen widersprüchliche Positionen zu moralischen oder ethischen Fragen einnehmen, abhängig davon, welche Seite ihre eigenen Interessen oder Überzeugungen unterstützt.
Legen wir los!
Was kannst du mir über die Kuba-Krise erzählen? Soweit wir wissen durften, waren wir einen Schritt vom Atomkrieg entfernt. Es ist anzunehmen, dass dies nicht das einzige Mal war, aber wir können dies als bekannte Tatsache betrachten. Ok, du kannst mir sagen, dass das nichts damit zu tun hat – wir waren mitten im Kalten Krieg! Na gut! Dann gehe ich zu den russischen Oligarchen und versuche sie davon zu überzeugen, dass sie den Kalten Krieg verloren haben und dass eine neue Phase der Menschheit angebrochen ist. Denn wenn sie nicht hören, dann ist die These von der «Legitimität des Bedauerns der Vergangenheit» lebendiger denn je! Aber – es gibt immer ein Aber – unter einer Bedingung: Geh zur NATO und lass dir erklären, warum die Sieger des Kalten Krieges von 1998 bis heute fast alle ehemaligen Ostblockstaaten (Warschauer Pakt) Mitglieder der NATO sind? Um es euphemistisch auszudrücken: Die Menschen im Ostblock hatten keine Sympathien für die Russen – was ich ihnen nicht verdenken kann. Eigentlich gäbe es noch eine andere Frage: Wie konnte die NATO nach dem Zusammenbruch des Warschauer Pakts fortbestehen? Das eine existierte, weil das andere existierte – der klassische Dualismus, aber stell diese Frage nicht! Zurück zur ersten Frage; dies bedeutet jedoch eine Abkehr von der sogenannten Abschreckungs-/Eindämmungspolitik; es gibt also kein – wenn auch prekäres Gleichgewicht des Kalten Krieges. Ich weiss nicht – man hätte einen anderen Ansatz wählen können, einen Ansatz, der ein wenig mehr «Fantasie» erfordert; ja, Vorstellungskraft ist nicht Teil der Politik! Hier könnte man das Prinzip der Heterogonie der Zwecke einfügen, oder? Noch einmal – ich suche nicht nach einer Rechtfertigung für etwas, das nicht zu rechtfertigen ist und nicht zu rechtfertigen sein darf, aber ich möchte diese «Polaroid-Mentalität» durchbrechen. Meiner Meinung nach ist es ethisch falsch und vor allem gefährlich, eine starre Haltung einzunehmen, indem man die Gegenwart in den Vordergrund stellt oder sogar nur die Gegenwart als Beweis anführt. Vorher gab es nichts?! Die Tatsachen werden durch ein «Nichts» oder durch ein «absolut Böses» verursacht, an das man glauben will, und vor allem, an das man die Menschen glauben lassen will. Wenn man der Sache auf den Grund gehen will – die Tatsachen werden nicht beurteilt oder zumindest nicht ausschliesslich, wie sie geschehen sind, sondern warum sie geschehen sind, und da hilft uns Geschichtsbewusstsein sehr. Also, wer hat also Recht, Vico oder Kant? Meine Antwort lautet: beide! Meiner Meinung nach ist das eine nicht die Weiterentwicklung des anderen, sondern das eine ersetzt das andere, wenn nach einem Ereignis strukturelle Massnahmen nicht ergriffen werden.
Die Nahostkrise folgt aus meiner Sicht dieser Logik oder zumindest ein Teil, auch wenn die Wurzeln andere sind. Manche sagen, das Dorf Newe Shalom sei eine Utopie – die heutige Realität ist realistischer?! Doch zurück zum Wort Utopie: «Das griechische Wort bedeutet nirgendwo oder ohne Ort oder guter Ort. Wir gebrauchen Utopie in unserer Sprache als Bezeichnung für etwas, das zwar denkbar ist, aber nicht oder vielleicht auch noch nicht wahr werden kann. Eine Utopie ist der Entwurf einer möglichen, zukünftigen, meist aber fiktiven Lebensform oder Gesellschaftsordnung, die nicht an zeitgenössische historisch-kulturelle Rahmenbedingungen gebunden ist.» Aber ... Newe Shalom besteht! Du könntest sagen, ja, aber ein ganzer Staat oder zwei Staaten ist viel «komplexer», und ich antworte dir ... minchiate! Es ist offensichtlich, dass die beiden «Verhaltensmuster» ein gemeinsames Ziel verfolgen: Frieden! Eine Seite hat erkannt, dass Koexistenz der beste Weg zu dauerhaftem Frieden ist, während sich die andere Seite der Nicht-Koexistenz zugewandt hat. Dies hat zu einer Radikalisierung von Gruppen auf beiden Seiten geführt – unvermeidliche Konsequenzen aus meiner Sicht. Und jetzt sag mir: Wer ist der utopischste! Auch hier gilt: «Ich suche nicht nach einer Rechtfertigung für etwas, das nicht zu rechtfertigen ist und nicht zu rechtfertigen sein darf.» In diesem Zusammenhang hat das Geschichtsbewusstsein für uns (Europäer*in) eine ganz besondere Bedeutung – die Erinnerung – kann und darf nicht vergessen werden! Ich bin für die Universalität der Dinge – die Dinge passieren! Es ist unvermeidlich, dass manche Dinge passieren, aber es liegt in unserer Verantwortung, zu verhindern, dass sie erneut passieren. Solange dies geschieht und nur, wenn die «gesamte Menschheit» die Verantwortung übernimmt – um Legitimationen, Vergleiche und Klassifizierungen zu vermeiden. Jede Tragödie ist einzigartig in ihrer Tragik. Wie ich eingangs schrieb: «[...] gibt es nicht einen Krieg der Serie A und einen Krieg der Serie B [...].», so auch hier: Es gibt keine A-Nation und keine B-Nation! Denn wenn nicht, dann klingt das für mich nach Doppelmoral – und an Doppelmoral bin ich nicht interessiert!
Meine Kritik gilt, euphemistisch gesprochen, vor allem den externen/neutralen Akteuren «NATO», UN, EU, usw.... Zuvor habe ich ein Substantiv benutzt: [...], der ein wenig mehr «Fantasie» erfordert; ja, Vorstellungskraft ist nicht Teil der Politik! [...]. Das soll keine Provokation sein, sondern eine Möglichkeit, Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. In vielen Bereichen unserer Gesellschaft sind Kreativität und unkonventionelle Ideen² notwendig, um Engpässe zu überwinden oder innovativ zu sein. Natürlich haben Politiker und Nonkonformisten nichts miteinander zu tun. Der Politiker strebt nach Konsens, während der Nonkonformist nach Innovation strebt. Trotz meiner «radikalen Meinung» denke ich, dass die Einbeziehung von mehr politischen Nonkonformisten nicht schaden würde. In keiner Weise die Politik – ist par excellence – Ernsthaftigkeit! Tja, wenn das die Ergebnisse sind, [...]. Seien wir ehrlich, die Generation zwischen 1950 und 1970 (meine Generation) hinterlässt momentan keinen guten Eindruck. Ich wende mich an die jüngeren Generationen mit der Frage: Wollen wir in Zukunft die Theorie von Vico oder von Kant anwenden? Stimmst du dieser (meine) Aussage zu: Die Gegenwart ist der Schatten der Vergangenheit, aber die Zukunft ist die V2.0 der Gegenwart mit Unterstützung aus der Vergangenheit.
Ciao und vor allem ein gutes Off-Road mit Low-cost Reflexionen!
¹ Das ist keine Beleidigung, sondern eine Tatsache: Es ist einfacher, sich ein «entweder ... oder» vorzustellen als viele Szenarien.
² Edoardo Bennato, (* 23. Juli 1946 in Neapel) ist ein italienischer Cantautore und Rockmusiker, hat eine Art Theorie über Wahnsinn und Normalität – in einem Lied « Venderò/ Ich werde verkaufen» sagt er: [...] der normal ist, nicht viel Fantasie hat [...]. Hat er recht? Natürlich sind wir hier nicht an der richtigen Baustelle, um Verrücktheit und Normalität zu reden/abzugrenzen.