Alkyon

Philosophische Praxis Beat Claude Sauter

Alkyon ist eine philosophische Praxis in Winterthur, welche Beratungen, philosophische Gesprächsgruppen und Seminare anbietet. Beat Claude Sauter beschreibt sein Konzept wie folgt1:

"Die Philosophische Praxis bietet die Möglichkeit, sich über verschiedenste Themen, welche bruchstückhaft auftauchen, Gedanken zu machen. In Einzel- oder auch in Gruppengesprächen können solche Prozesse und Veränderungsmöglichkeiten angedacht und diskutiert werden, wobei zusammen mit einem philosophisch geschulten Aussenstehenden Raum geboten wird, das Nachdenken über Mensch und Welt zu üben. Es geht nicht in erster Linie darum, philosophisches Fachwissen zu vermitteln, sondern um die Entwicklung perspektivischer Sichtweisen für konkrete Lösungen, um dadurch eine Klärung, eine „Räumung“ von Unklarem gewissermassen, anzustreben. Der gebotene Raum soll auch ein Ort der Ruhe und Rückbesinnung auf die inneren Werte sein.

Was macht man in einer philosophischen Praxis, und was ist dabei Beratung?

Mit dem Hürdenbegriff aus dem Leichtathletikvokabular lässt sich treffend bebildern, wie ein philosophisches Herangehen an ein Problem geleistet werden kann. Man lernt, Hindernisse auf dem eigenen Weg denkend, fragend und nachhakend akzeptierend einzubauen oder aber sie gewinnbringend wegzuschaffen. Um beim athletischen Bild zu bleiben: die Hürde ist erst dann kein Hindernis mehr, wenn ich in einem bestimmten Rhythmus an sie herangehe. Die dadurch gewonnene Dynamik wird mir die nötige Ruhe im Lauf geben. Kommt der Schwung nicht aus der Bewegung heraus, wird die Hürde zur Blockade. Eine ähnliche Dynamik, nämlich die der eigenen Denkkräfte, wird in einer Beratung angestrebt.

Was heisst das im konkreten Fall? Ein älterer Herr will wissen, warum er immer empfindlicher wird, je älter er wird. Ihn wühlen die Nachrichten im Fernseher auf. Alles scheint ihm mehr Kummer zu bereiten als seiner Umwelt. Er fühlt sich zwar körperlich gesund und hat keine materiellen Sorgen, die Sorge um das täglich aufgenommene „äussere“ Geschehen, meist ein mit Elend behaftetes, lässt ihm aber keine Ruhe und verstimmt ihn. Dies empfindet er als Hindernis. In einem dialogischen Gespräch kommt es zu klärenden Fragen, was ihm denn wichtig sei und was ihn am Geschehen ausserhalb seiner unmittelbaren Erlebenswelt berühre. In mehreren gedanklichen Schritten kann aufgezeigt werden, dass Fragen nach den persönlichen Wichtigkeiten und nach dem „Was geht es mich an?“ zentrale Voraussetzungen zur Klärung des Problems sind. Die Frage nach dem Sinn von alltäglicher „Nahrungsaufnahme“ durch Medien entpuppt sich plötzlich als eine Frage der Perspektive und der Gewichtung von „Ereignissen um mich herum“. Ich kann ihm einen Text von Epiktet empfehlen, welcher sich mit moralischen Ratschlägen befasst, wobei die Kernfragen sind: Was berührt mich? Was geht es mich an? Der Mann war nach der Lektüre des philosophischen Textes von Epiktet der Überzeugung, den passenderen Dreh im Umgang mit seinem Ausgangsproblem gefunden und einen Perspektivenwechsel geschafft zu haben, er fühlte sich gelassener."


Vgl. http://www.alkyon.ch/