German Project Plan
Politische wie gesellschaftliche Problemlagen der Gegenwart nehmen zunehmend komplexere Ausmaße an. Wie der Klimawandel zeigt, ist es unmöglich solche Herausforderungen als die Handlung einzelner zu verstehen. Nur das Verständnis des komplexen Zusammenspiels verschiedener gesellschaftlicher Akteure vermag Licht ins Dunkel zu bringen. Hierzu bedarf es aber des richtigen methodischen Werkzeugs. An dieser Stelle kann die Sozialphilosophie Hilfe bereitstellen.
Sozialphilosophie beschäftigt sich mit der Beschaffenheit der gesellschaftlichen Welt. Was ist eine Gruppe? Was ist eine Institution? Wie unterscheidet sich die Handlung eines Individuums von der eines Kollektives? Durch die Reflexion solcher Fragestellungen entwickelt die Sozialphilosophie einen reichhaltigen Theoriebestand, welcher es ermöglicht, verstrickte soziale Zusammenhänge zu analysieren.
Das Vorliegende Projekt plant eine breit abgestützte und abwechslungsreiche Einführung in die Sozialphilosophie in der Form eines Online-Lernkurses. Der Kurs wird in verschiedene Blöcke eingeteilt, welche jeweils einen spezifischen Aspekt der Thematik durch eine Unterrichtseinheit von 30 bis 45 Minuten näherbringen soll. Dabei soll gleichzeitig ein ideengeschichtlicher Abriss der wichtigsten philosophischen Postionen und zentrale begriffliche Instrumente zum Verständnis aktueller Debatten geliefert werden.
Nach einem einleitenden Block, welcher einen Überblick über den gesamten Lernkurs liefern soll, beginnt ein erster thematischer Block damit, die zentralen Grundlagen der Sozialphilosophie zu klären. Dabei sollen klassische Begrifflichkeiten wie beispielsweise „Gesellschaft“ „Gruppe“ „Soziale Rolle“ „Struktur“ betrachtet werden. Ziel dieses ersten Blocks ist es, ein Grundvokabular bereit zustellen, welches soziale Erklärungen von gesellschaftlichen Problemen und individuellem Handeln verständlich macht.
In einem zweiten Block soll vor dem Hintergrund aktueller Debatten um Rassismus und Sexismus der Fokus auf den Zusammenhang zwischen Gesellschaft und Sprache gelegt werden. Dabei soll geklärt werden, wie individuelle und kollektive Handlungsmuster durch den Sprachgebrauch entstehen und sich reproduzieren. Dies soll wiederum anhand klassischer sozialphilosophischer Begrifflichkeiten wie dem „Diskurs“ „Zeichen“, der „Kommunikation“ oder „Lebensform“ geschehen.
In der letzten Unterrichtseinheit soll vor dem Hintergrund des anthropogenen Klimawandels das Verhältnis der Gesellschaft zur Natur in den Fokus gerückt werden. Durch sozialphilosophische Konzepte wie „zweite Natur“, „Akteur-Netzwerk“, „Naturgeschichte“ sollen Werkzeuge bereit gestellt werden, um die komplexe Verbindung zwischen der Gesellschaft und der Natur zu analysieren.
All diese Blöcke werden so gestaltet werden, dass interessierte Personen auf spielerische Art mit den jeweiligen grundlegenden Konzepten und Begrifflichkeiten vertraut gemacht werden. Dazu gehört jeweils eine kurze textbasierte Einführung auf welche dann Übungen folgen, welche durch Multiplechoicefragen, Lückentexte und Rätsel den Inhalt vermitteln sollen.