Cancel Culture bei Philosophie.ch?

Chronologie einer Mediengeschichte

    Der Vorwurf, das Philosophieportal philosophie.ch betreibe "Cancel Culture", wurde erstmals in der Sonntagszeitung vom 3.4.22 von Bettina Weber erhoben: das Portal habe die Einladung der Philosophin Carola Meier-Seethaler zur Mitarbeit an der Ausstellung "philoSOPHIA" "gecancelt", weil sie "ein falsches Wort brauchte", womit "biologisch" in "biologisches Geschlecht" gemeint war. 

    Am 6.4.22 doppelt Regula Stämpfli im "Klein Report" nach (und informiert gleich auch noch unser Patronatskomitee): Carola Meier-Seethaler sei zur "Persona non grata" geworden.

    Der Geschäftsführer des Vereins Philipp Blum veröffentlichte darauf auf dem Portal eine persönliche Stellungsnahme und den ursprünglichen (ungekürzten) Text von Frau Meier-Seethaler, "Frauen in der Philosophie". 

    In der Ausgabe der Gratiszeitung "20 Minuten" vom 22.4. wird die "Ausladung" von Frau Carola Meier-Seethaler damit begründet, diese habe darauf bestanden, "Geschlecht in erster Linie biologisch zu definieren" (?). 

    Am 27.4. erscheint ein weiterer Bericht in der feministischen Zeitschrift Emma: die Philosophin sei hinausgekegelt worden, weil sie es gewagt habe, von der Diskriminierung von Frauen aufgrund ihres biologischen Geschlechts zu sprechen.

    In einem am 1. Mai in der Sonntagszeitung veröffentlichten aber einiges früher geführtem Interview behauptet Philipp Blum, das Portal betreibe nicht nur keine "Cancel Culture", sondern sei das Gegenteil davon: "Wir würden einen Aufsatz von Putin zu Menschenrechten publizieren." (Und ebenfalls würde er ihn von einer Konferenz zu den Menschenrechten wieder ausladen...). 

    Am 7. Mai doppelte der Klein Report nach, wobei allerdings nicht ganz klar ist, wer den Artikel geschrieben hat. 

    Am 9. Mai veröffentlichten Tanja Liebschwager und das philExpo22 Team eine Stellungsnahme auf der Webseite der Veranstaltungsreihe (seither nicht mehr online) und auf den Seiten von SW*IP.