Schon immer haben Frauen und genderqueere Menschen geforscht und bedeutende Beiträge zu Geistes- und Naturwissenschaften geleistet. Doch über Jahrhunderte hinweg wurden sie aus dem gesellschaftlichen und akademischen Diskurs ausgegrenzt, ihre Ideen wurden gestohlen, vielen wird bis heute ihre wissenschaftliche Anerkennung abgesprochen.
Das Buch «Vordenkerinnen» von Betti Hartmann und Carla Schriever ist eine vehemente Antwort auf dieses Unverhältnis, es ist ein Versuch, die geschlechterspezifischen Lücken innerhalb der Philosophie- und Physikgeschichte zu schliessen. Dabei geht es nicht darum, die Biographien von Frauen im Schatten berühmter Männer zu beleuchten. Vielmehr sind die Protagonistinnen als individuell handelnde und denkende Expertinnen ihres Gebiets zu verstehen. Betti Hartmann und Carla Schriever denken die komplexen Ausschlussmechanismen des Sexismus, Rassismus und der Homophobie mit, von denen Frauen und genderqueere Menschen inner- und ausserhalb ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit bis heute betroffen sind.
Das Labyrinth schätzt es sehr, am 16. September Prof. Dr. Carla Schriever und Priv.Doz. Dr. Betti Hartmann mit ihrem Buch «Vordenkerinnen» begrüssen zu dürfen. Die beiden Autorinnen werden über das Leben und Wirken und die Kämpfe verschiedener Denkerinnen der Philosophie und Physik sprechen. Bestimmt wird es auch die Möglichkeit geben, über eine Welt der Wissenschaft nachzudenken, die nicht so exklusiv ist und mehr Möglichkeiten zur Teilnahme und Teilhabe für alle bietet.