Mit dem September startet nun auch der dritte Themenkomplex des Blogs „Philosophie aktuell“. Dabei wird es vornehmlich um „Gedanken“ gehen.
In diesem Themenkomplex werden wir Blogbeiträge antreffen, die beispielsweise Fragen zur Philosophie des Geistes im Bezug zum Lebensalltag behandeln, Beiträge zu Religions- und Kulturphilosophie sowie Gedanken zu aktuellen Themen wie der künstlichen Intelligenz und Überlegungen zur Sterbehilfe.
Dass Philosophie nicht nur ein aktuelles Bedürfnis, sondern mit philosophischem Wissen auch humoristische Unterhaltung hervorgebracht werden kann, beweist beispielsweise die 2016 im US-Fernsehen erstmals ausgestrahlte Sitcom „The Good Place“. The Guardian veröffentlichte am 29.Januar 2018 einen Artikel, der darauf eingeht, wie es denn möglich ist, dass es eine Sitcom schafft, Philosophie „cool wirken zu lassen“. (The Good Place: how a sitcom made philosophy seem cool; Artikel in englischer Sprache). Vornehmlich mit Moralphilosophie, Aristotelismus, Utilitarismus, Deontologie und auch Existenzphilosophie schafft es die Serie, Gedanken über das Leben, den Tod, das mögliche Leben nach dem Tod und Handlungskonsequenzen in unsere Unterhaltungskultur einzubetten und Aktualitätsbezüge zu schaffen. Diese Bezüge zu schaffen sind wohl das Geheimnis der Serie und stehen auch diesen Monat mit "Gedanken" erneut bei uns auf dem Programm.
Genau auf diesen Aktualitätsbezug zielt auch der erste Blogbeitrag im Monat September ab. In „Aktualität in der Philosophie“ (03.09.) von Anja Leser, Geschäftsführerin von Philosophie.ch, behandelt sie die Frage, ob es überhaupt noch „aktuelle“ Fragestellungen in der Philosophie gibt, wenn doch manche Themen seit er Antike immer und immer wieder philosophisch diskutiert werden. Dabei vertritt sie den Standpunkt, dass „die alten Fragen“ stets aus einer neuen Perspektive beantwortet werden – ergibt dieser „neue“ Blickwinkel also auch neue Erkenntnisse?
In „Der Weg zum rationalen Entscheiden, abgekürzt“ (10.09.) analysieren Patricia Rich und Roman Heil, was eine rationale Entscheidung in unserem Alltag ausmacht. Dabei gehen sie auf Abkürzungen und Faustregeln als Entscheidungshilfe ein: beispielsweise besagt die Theorie der ökologischen Rationalität, dass Faustregeln ebenfalls rational sein können. Doch unter welchen Bedingungen?
Ein vordergründig neues Phänomen unserer Zeit stellt die künstliche Intelligenz (KI) dar. In „Wenn sich die KI Gedanken macht…“ (17.09.) untersucht Christian Schulmeyer, die in der Diskussion um die KI vorherrschenden Fronten zwischen Geisteswissenschaften und Naturwissenschaften beziehungsweise der Informatik. Dabei analysiert er, welche Fragen rund um die künstliche Intelligenz eigentlich theoretisch/akademische Fragen sind und wirft einen Blick in den praktischen Alltag. Wo wird die KI bereits überall genutzt und wie wird über sie diskutiert? Welche „Entscheidungen“ können die künstlichen Intelligenzen bereits fällen, wie autonom sind diese tatsächlich und welche „Gedanken“ machen sie sich dabei? Schulmeyer plädiert abschliessend für eine allgemeine Maschinenethik, die sich um solche Fragen kümmern soll.
Zu guter Letzt widmet sich Federica Gregoratto in „Gefährliche oder experimentelle Liebe? Philosophische Überlegungen über #MeToo“ (24.09.) der bekannten #metoo-Bewegung und zeigt auf, dass die Philosophie Gedanken sowohl zu Gewalt in Liebe und Sexualität, als auch zur individuellen Freiheit und Sozialkritik ausformulieren kann. Gibt es in romantischen, erotischen und sexuellen Beziehungen eine „graue Zone“, in der er schwierig ist, Belästigungen zu erkennen? Falls es diese graue Zone gibt, wie sollten wir mit ihr umgehen? Ist „Konsens“ als Maßstab dafür geeignet?
Lesen Sie selbst!