Warum Philosophie studieren?
Philosophinnen und Philosophen erwerben während ihres Studiums neben inhaltlichen Kenntnissen u.a. folgende Qualitäten:
- Analyse von Texten, Theoriegebäuden, Strukturen und Ideen;
- kritische Auseinandersetzung mit anderen Meinungen, auch solchen, die einem fremd oder unvernünftig erscheinen;
- folgerichtige, logische Argumentation, Aufzeigen von Begründungen, Zusammenhängen, Widersprüchen und übersehenen Details;
- Hervorbringen von konstruktiven und gut begründeten Vorschlägen, Denken "out of the box", Originalität und Einfallsreichtum;
- Offenheit gegenüber ungelösten Fragen, Umgang mit eigenem Nichtwissen, intellektuelle Bescheidenheit;
- Verschriftlichung komplexer Gedanken in eine verständliche Form; Überprüfung und Revision der schriftlichen Darstellung.
Die durch das Studium entstandene Einübung und Erarbeitung der aufgeführten Fähigkeiten ermöglichen den Studierenden, diese in anderen (nicht philosophischen) Themengebieten anzuwenden. Nicht nur Berufsbranchen, deren Arbeit sich mit Texten oder Kommunikation befassen (Journalismus, Verlagswesen, Kommunikation oder Bibliotheken), kommen für Philosophen in Frage. Auch in den Bereichen Kultur, NGOs, öffentliche Verwaltung oder bei Stiftungen finden Philosophinnen und Philosophen Anwendungsmöglichkeiten ihrer Fähigkeiten. Dazu kommt, dass die ausgeprägte Sprach- und Argumentationskompetenz ebenso als wichtige Kompetenz für VerkäuferInnen oder BeraterInnen gilt.
Wen soll ich fragen?
Interessiert an einem Philosophiestudium? Dann informieren Sie sich aus erster Hand:
- bei den philosophischen Fachschaften
- bei den "Stimmen aus dem Studium" auf diesem Portal
- bei den Erfahrungsberichten über die (Entdeckung der) Philosophie am Gymnasium
- auf unserer Seite studentischer Qualifikationsarbeiten
Und nach dem Studium?
- Entdecken Sie unsere Sammlung von Erfahrungsberichten von ehemaligen Philosophiestudierenden.
- Das sagt Berufsberatung.ch dazu.
- "Verbleibstudie des Instituts für Philosophie der Humboldt-Universität zu Berlin", 2006
- Eine Studie der Deutschen Gesellschaft für Philosophie zeigt "Berufsmöglichkeiten für Philosophie-AbsolventInnen" auf (2013)
Das Studium der Philosophie in der Schweiz
Im akademischen Jahr 2021/22 waren in der Schweiz ingesamt 487 Studierende für Philosophie im Bachelor und 242 für Philosophie im Master eingeschrieben (davon jeweils 204 und 96 Frauen, also weniger als die Hälfte). 207 Studierende (davon 71 Frauen) waren für ein Doktorat eingeschrieben. Zusammen mit den Diplom- und Weiterbildungsstudiengängen ergibt sich eine Gesamtzahl von 993 Studierenden, davon 399 Frauen (rund 40%). Diese Zahlen scheinen einigermassen konstant, auch wenn die Gesamtzahl der Studierenden in den letzten 10 Jahren von 138’620 auf 168’190 zugenommen hat: in der Philosophie waren es 2012/13 854 Studierende und davon 295 Frauen. Nach der Erhebung des Bundesamts für Statistik verteilen sich im akademischen Jahr 2020/21 die Studierenden wie folgt auf die kantonalen Universitäten, nach Geschlecht und Staatsangehörigkeit:
- UZH: 362 (davon 153 Frauen, 58 Ausland)
- UniBE: 187 (davon 76 Frauen, 37 Ausland)
- UniFR: 161 (davon 61 Frauen, 25 Ausland)
- USI: 80 (davon 24 Frauen, 63 Ausland)
- UniLU: 64 (davon 29 Frauen, 12 Ausland)
- UniGE: 63 (davon 30 Frauen, 35 Ausland)
- UniL: 26 (davon 8 Frauen, 8 Ausland)
- UniNE: 26 (davon 11 Frauen, 8 Ausland)
- UniBS: 24 (davon 7 Frauen, 11 Ausland)
Der Gesamtanteil an den Studierenden beträgt für Frauen 51% und für Bildungsausländer*innen 27%, in den Geistes- und Sozialwissenschaften 68.5% und 26%. Zeitlich präsentiert sich die Verteilung der Studierendenzahlen wie folgt:
- Im akademischen Jahr 1980/81 studierten am meisten Studierende in Fribourg (154), gefolgt von Zürich (141) und Genf (113).
- Zehn Jahre später (1990/1991) hatten die Zahlen in Fribourg und Genf abgenommen (auf 131 und 111) und in Zürich mehr als verdoppelt (auf 335).
- Zehn Jahre später (2000/01) hatte Basel (mit 165) Genf überholt (139), während Zürich (280) und Fribourg (202) die studierendenstärksten Institute blieben.
- Im Jahr 2010/11 hatte Bern (183) sowohl Fribourg (163) als auch Genf (79) und Basel (59) überholt, während Zürich (328) unangefochten des grösste Institut blieb.
Im Jahr 2020/2021 haben 67 Personen einen BA in Philosophie erhalten (davon 35 Frauen), 66 Personen einen MA (davon 27 Frauen) und 24 Personen ein Doktorat (davon 11 Frauen) (siehe auch hier die Tabellen des Bundesamtes für Statistik).
Studierende und Mitarbeiter:innen der Schweizer Philosophieinstitute
Eine detailliertere Aufschlüsselung der Studierendenzahlen finden Sie auf einer eigenen Seite: Zahlen zu den Immatrikulationen und Abschlüssen, und ein Vergleich der beiden, anhand der Informationen des Bundesamts für Statistik.
Die Zahlen zu den Universitätsmitarbeitern werden leider für die Philosophie nicht gesondert erhoben und hängen von Ermessensentscheiden ab. Wir haben trotzdem versucht, einen vorläufigen Überblick über die an den Universitäten angestellten Philosophen zu erhalten.
statistische Details zu
Webseiten der Universitäten auf unserem Portal
- Basel (Philosophisches Seminar)
- Bern (Institut für Philosophie)
- Fribourg (Departement für Philosophie)
- Genf (Département de philosophie)
- Lausanne (Section de philosophie)
- Lugano (Istituto di Studi Filosofici, MAP@USI)
- Luzern (Philosophisches Seminar)
- Neuenburg (Institut de philosophie)
- St. Gallen (Fachbereich Philosophie)
- Universität Zürich (Philosophisches Seminar)
- ETH Zürich (Geschichte und Philosophie des Wissens)
- Konstanz (Fachbereich Philosophie)
- IAP (Liechtenstein)
Übersichtsseiten
- warum Philosophie studieren?
- wo Philosophie studieren?
- Einstiegsliteratur
- die Philosophie-Fachschaften
- die Studierendenzahlen im Überblick
- eine kleine Statistik der Mitarbeitenden der philosophischen Institute
- Erfahrungsberichte von Philosophen aus dem Berufsleben
- Studien und Dokumente zu Berufsmöglichkeiten
- Philosophie an den Gymnasien
- Philosophie an den pädagogischen Hochschulen
- Studierende, vernetzt Euch!
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