Geschichte des Portals

Das Portal Philosophie.ch feierte im Jahr 2022 sein 25-jähriges Bestehen!  

Willkommener Anlass für eine kleine Rückschau.

Seinen Anfangspunkt fand das Portal Philosophie.ch (www.philosophie.ch) 1997 an der Universität Bern, initiiert von Herrn Professor Gerhard Seel. Seit 2002 leitete Philipp Blum (geb. Keller) das Projekt und erarbeitete gemeinsam mit der studentischen Fachschaft der Universität Genf erste Inhalte. Das Portal kam allerdings erst wirklich ins Laufen, als im Jahr 2007 Anja Leser die Geschäftsführung übernahm und unter der Leitung von Jiri Benovsky und mit Hilfe der philosophischen Institute der Eventkalender entwickelt wurde, der über aktuelle Veranstaltungen informiert. Seit 2008 koordiniert Philosophie.ch die Werbung um zukünftige Studierende der philosophischen Institute der Schweiz.

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Am 4. Juli 2008 gründeten Anja Leser, Jonas Pfister und Philipp Blum den Verein „Philosophie.ch – Swiss Portal for Philosophy“. Der Verein verfolgt das Ziel, die Homepage weiterzuentwickeln und den akademischen philosophischen Diskurs für die breite Öffentlichkeit nutzbar zu machen:

"Das angestrebte Ziel ist die Erstellung und Aufrechterhaltung der Homepage unter der Adresse www.philosophie.ch. Auf dieser Website sollen möglichst alle Informationen, die von Philosophie handeln oder sich auf Aktivitäten rund um Philosophie beziehen sowie aus der Schweiz stammen, zusammengetragen und präsentiert werden. Der zu diesem Zweck gegründete Verein „Philosophie.ch - Schweizer Portal für Philosophie" verfolgt zudem das Ziel, den Informationsfluss zwischen der Öffentlichkeit und dem akademischen Diskurs über Philosophie zu erleichtern. Ausserdem sollen für Studenten, Doktoranden, Mittelschüler und Studien-Interessierte durch die Plattform Philosophie.ch neue Austauschmöglichkeiten entstehen und die Informationen rund um die universitären Betriebe der Philosophie in der Schweiz mittels Links und Kurzpräsentationen der Institute und Studiengänge gebündelt zugänglich gemacht werden.

Die Homepage soll weiterhin die existierenden philosophischen Gesellschaften, Vereinigungen und gegebenenfalls auch Unternehmen, die sich mit Philosophie auseinander setzen, mittels Links oder Portraits zusammentragen.
Für an Philosophie interessierte Privatpersonen soll unter www.philosophie.ch die Möglichkeit geschaffen werden, Wissenswertes über berühmte Philosophen und philosophische Werke zu erfahren. Auch soll der Öffentlichkeit mit dieser Website ein Instrument zur Hand gegeben werden, sich über den akademischen Philosophie- Diskurs sowie andere Aktivitäten rund um Philosophie zu informieren und an aktuelle Informationen zu gelangen.

Die Homepage verwaltet auch einen E-Mail-Newsletter, der zum heutigen Zeitpunkt regelmässig schon an 400 Personen versandt wird und auf aktuelle Veranstaltungen und Vorträge in der Schweiz hinweist."

Im Jahr 2008 wurde die "Swiss Philosophical Preprint Series" gegründet und mit dem Philomaton Mobile ein erstes Projekt durchgeführt. Im Jahresbericht 2008/09 werden als interne Mitarbeiter aufgeführt: Anja Leser, Simon Berwert, Cédric Eysette, Laurent Cesalli, Daniel Burkhard, Maksymilian DelMar, Fabian Dorsch, Fabrice Correia, Alessandro Facchini, Florian Wüstholz, Benoît Gaillard, Reto Givel, Jeannine König, Jessica Pallie, Jiri Benovsky, Jonas Pfister, Julien Dutant, Christoph Laszlo, Alessandro Lazzari, Lena Tichy, Marcel Weber, Christian Maurer, Anne Meylan, Olivier Massin, Philipp Keller, Rosalia Blum, Rim Essafi, Susanne Schmetkamp, Gian-Andri Toendury, Valeria Stucki, Christian Wüthrich.


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Die Präsidentschaft Anja Lesers

Durch die aufopfernde und grösstenteils unbezahlte Arbeit Anja Lesers und mit der tatkräftigen Hilfe des Vorstandsmitgliedes Florian Wüstholz wurde im Lauf der Jahre 2009 und 2010 das Informationsangebot ausgebaut, "Career Days" durchgeführt und erste Finanzierungsanstrengungen unternommen. Der Jahresbericht 2010/11 führt Anja Leser, Philip Pohlodek und Sébastian Rinsoz als Mitarbeiter auf und verbucht für 2009 Einnahmen der Wissenschaftsolympiade (5000 CHF), der theologischen Fakultät Lugano (600 CHF), der Universitäten Luzern (437.50 CHF), Basel (1000 CHF), Lausanne (1000 CHF) Neuenburg (500 CHF), Fribourg (1000 CHF) und Konstanz (600 CHF)

Im Jahr 2011 wurde eine neue Version des Flyers "Warum Philosophie studieren?" produziert (in einer Auflage von 5000 Stück). Unterstützt wurde das Portal durch die Universitäten Genf (600 CHF), Fribourg (1000 CHF) und Zürich (1000 CHF).

Philosophie.ch hatte zum Anfang des Jahres 2012 ein Gesuch um Steuerbefreiung bei der Steuerbehörde des Kantons Bern eingereicht und wurde auf Grund der Gemeinnützigkeit des Vereins rückwirkend bis 2010 als steuerfrei anerkannt. Gemäss der Zielsetzung von Philosophie.ch verfolgt der Verein keine wirtschaftlichen Zwecke: Um die Philosophie einem möglichst breitem Publikum zugänglich zu machen, stehen alle Dienste des Portals kostenfrei zur Verfügung (Blogs, Jobplattform, Onlinejournal, Eventkalender und ebenso die Themendossiers).

Dank der grosszügigen Unterstützung der Charles Hummel Stiftung konnte im Jahr 2012 mit der Redaktion von Themendossiers begonnen werden, die zwischen August 2012 und Dezember 2013 in monatlichem Rythmus erschienen. Der Jahresbericht schreibt dazu:

"Die Kooperation zwischen der Dr. Charles Hummel Stiftung und dem Verein Philosophie.ch stellt einen der wichtigsten Meilensteine der Entwicklung von Philosophie.ch dar. Die gemeinsam getragene Vision, die akademische Philosophie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und durch Aktivitäten im Bereich Wissenschaftskommunikation die Nützlichkeit von Philosophie einem breiteren Publikum näher zu bringen, verbindet beide Parteien zutiefst. Philosophie.ch sieht sich in der grossen Verantwortung, durch innovative und nachhaltige Projekte der Bedeutsamkeit dieser Kooperation Rechnung zu tragen. Der Verein Philosophie.ch ist zu höchstem Masse motiviert, die freundliche Unterstützung durch die Dr. Charles Hummel Stiftung durch erfolgreiche Projekte langfristig aufrecht zu erhalten und weiterzuentwickeln."

Unterstützt wurde der Verein im Jahr 2013 zudem durch die SAGW (6500 CHF), den VSPM, 7 Platin- und 2 200er-Club Mitglieder. Ein weiterer Meilenstein war die im März 2013 durch Philosophie.ch initiierte Reihe "Grosse Fragen" im Tagesanzeiger. Ehrenamtliche Mitarbeiter waren Sandro Räss, Lena Tichy, Franziska Kohler und Carole Berset. Angela Krenger (3 Monate 2013 zu 40%) und Franziska Wettstein (6 Monate 2014, zu 20%) unterstützten das Portal als (sehr schlecht bezahlte) Praktikantinnen.

2014 wurde der Verein als Mitgliedsgesellschaft in die SPG (und damit die SAGW) aufgenommen und durch die Unterstützung der Charles Hummel Stiftung wurden Themendossiers und -schwerpunkte zum "Guten Leben", "Menschenwürde" und "bedingungsloses Grundeinkommen" ermöglicht. In ehrenamtlicher Arbeit realisierte Sandro Räss das Alumni-Projekt "Die Philosophische Insel" (die beim Relaunch 2017 in das Portal integriert wurde). Neben der Präsidentin Anja Leser und dem Vize-Präsidenten Philipp Blum amteten als Vorstandsmitglieder Franziska Wettstein, Sandro Räss, Mark Sommerhalder, Tobias Zürcher, Jonathan Erhardt und Johan Rochel.

Insbesondere die Rolle Sandro Räss' verdient es, hervorgehoben zu werden. Seit 2013 beim Portal dabei, hat er ab 2015 in unzähligen, zuerst gänzlich gratis geleisteten, später nur sehr schlecht bezahlten Arbeitsstunden das Portal technisch betreut, neue Funktionalitäten entwickelt, die Benutzerbetreuung und -administration übernommen und selbst eine grosse Menge an Inhalten geschrieben. Auch die Vorbereitung des Relaunchs und die Zusammenarbeit mit dem Portal-Programmierer Emanuel Imhof ist grösstenteils Sandro Räss zu verdanken.

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Im Jahr 2015 konnten dank der Unterstützung der Cogito Stiftung der Veranstaltungszyklus "Nachdenken über Naturwissenschaft" durchgeführt und dank der Unterstützung der Charles Hummel Stiftung das zweijährige Projekt "Philosophie und Zukunft" begonnen werden, mit den Artikelserien "Philosophie im Alltag" und "Politische Philosophie" im Jahr 2015. Die mit dem Aufbau der französischen Sektion betraute Carole Berset kuratierte vier Themendossiers und einen Themenschwerpunkt zum Thema "Amélioration humaine".

Um die finanzielle Lage des Portals zu verbessern und insbesondere den Platin- und 200er-Club Mitgliedern etwas bieten zu können, wurde im Jahr 2014 ein personalisierter Newsletter gestaltet und verschickt:




Die Präsidentschaft Sahra Stygers

An der Generalversammlung vom 11.8.2016 wurde Sahra Styger zur Präsidentin und Franz Josef Ast zum Revisor gewählt, Anja Leser zur Geschäftsführerin ernannt und Philipp Blum blieb Vizepräsident.

 

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Anja Leser

Präsidentin 2008-2016

Geschäftsleitung 2016-2020

Dank der Unterstützung der SAGW und des Migros Kulturprozents konnte im Jahr 2016 das erste zweisprachige Projekt "Gesundheit"/"Santé" durchgeführt werden, mit der der Charles Hummel Stiftung die Artikelserie "Zukunft" kuratiert und der Themenschwerpunkt "Mensch" gestaltet werden. Neben dem Patronatskomitee konnten Olivia Bosshart, Philipp Burkard, Otfried Höffe und Matthias Zehnder als Botschafter:innen des Portals gewonnen werden. Neben den Mitarbeitern Anja Leser, Benjamin Ilg, Carole Berset, Franziska Wettstein, Sahra Styger und Sandro Räss waren im Jahr 2016 David Styger, Jan Stehle, Franz Josef Ast, Jonas Pfister, Mark Sommerhalder und Philipp Blum ehrenamtlich für den Verein tätig. 

Der Herbst des Jahres 2016 war dem "Umzug" von rund 400 "Blogbeiträgen" (Artikeln) gewidmet, in Vorbereitung des Relaunchs der Webseite, der auf den 1.1.2017 erfolgreich durchgeführt wurde. Die neue Webseite  unterschied die Themen der Beiträge farblich:

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Benutzer konnten nun Profile anlegen und den Newsletter nach ihren Interessen und ihrem Ausbildungsstand (Laie/Experte) personalisieren:


Im Jahr 2017 wurde durch die Unterstützung der Charles Hummel Stiftung die Erstellung eines Themendossiers und eines Themenschwerpunkts zum Thema "Liebe und Gemeinschaft", durch die Unterstützung der SAGW die eines Themenschwerpunkts "Nachdenken über Heimat" ermöglicht.

Im Jahresbericht 2017 wird erwähnt, dass sich die Nutzerzahlen positiv entwickeln:

"Philosophie.ch konnte in Anschluss an den Relaunch per 1. Januar 2017 eine starke Zunahme der Nutzerzahlen verzeichnen: Insgesamt besuchten 56'957 Nutzer das Portal und generierten rund 207'000 Seitenaufrufe. Im Vergleich mit den Nutzerzahlen der Vorjahre (2016: 9000 und 2015: 13420 und 2014: 6670 und 2013: rund 3800), lässt sich klar darauf schliessen, dass der Relaunch von Philosophie.ch geglückt ist und das Portal an Bekanntheit gewinnt."

(Zum Vergleich, auch wenn die Zahlen nur bedingt vergleichbar sind: Seitenaufrufe 2022 rund 520'000, 2021 rund 630'000, User 2022 rund 250'000, 2021 rund 350'000.)

Das Jahr 2018 stand im Zeichen des Projekts "Philosophie aktuell", unterteilt in drei Themenkomplexe "Verantwortung", "Wahrheit" und "Gedanken", und das Philosophieportal war erstmals Kooperationspartner der "Langen Nacht der Philosophie".

Als ehrenamtilich Mitarbeitende werden neben den Mitarbeitern Anja Leser, Carole Berset, Franziska Wettstein, Sahra Styger und Sandro Räss im Jahresbericht 2018 erwähnt: Andreas Heise, Anna Wimmer, Arianna Corti, David Styger, Gianna Blum, Ilaria Fornacciari, Nora Erlich, Philip Pohlodek. Es wird eine Zunahme der Benutzerzahlen verzeichnet (163'000 Besucher, 360'000 Seitenaufrufe), mit 642 Benutzerprofilen nach folgenden Interessensgebieten und Ausgaben zum Ausbildungsstand:

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Im Jahr 2019 konnten folgende Projekte durchgeführt werden: 

Durch Ilaria Fornacciari konnte im Jahr 2019 die italienische Sektion aufgebaut werden und nach dem Ausscheiden Sahra Stygers übernahm Carole Berset die Präsidentschaft ad interim. Anja Leser übernahm das neu geschaffene Amt der Geschäftsführerin. Ilaria Fornacciari und Gianna Blum wurden neu in den Vorstand gewählt, Nick Dauw und Sabine Hohl neue ehrenamtliche Mitarbeitende. In Bern wurde die Veranstaltungsreihe "Philosophieren mit Kindern und Erwachsenen" ins Leben gerufen und im Café Kairo wurde ein wöchentliches Café Philo durchgeführt. 

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Der Beginn der Präsidentschaft Wolfgang Rothers, ab 2020

Am 25.4.2020 wird Wolfgang Rother als Präsident gewählt, während Carole Berset und David Styger aus dem Vorstand ausscheiden. Dieser setzt sich nun wie folgt zusammen:

Phil Pohlodek amtet als Kassier, Franz Josef Ast als Revisor.

Es wird beschlossen, die von Philipp Blum und Fabrice Correia herausgegebene Philosophiezeitschrift Dialectica in die administrative Struktur des Vereins einzugliedern: die bisher administrativ selbstständige Zeitschrift wird nun als eigenständiges und wissenschaftlich unabhängiges "Projekt" des Portals weitergeführt, was die Adminstration der Zeitschrift erleichtert und die finanziellen Kennzahlen des Vereins verbessert. Durch eine zusätzliche schriftliche Abmachung zwischen Anja Leser und Philipp Blum wird die gegenseitige finanzielle Unabhängigkeit sichergestellt. 

Aus den "Kralle"-Cartoons wird ein hübscher Jahreskalender, der allerdings nicht wie erhofft zum Verkaufsschlager wird: 




Mit Koordinations- und Inputsitzungen mit Vertretern verschiedener Institute beginnt im Jahr 2020 die Vorbereitung eines grossen nationalen Philosophiefestivals im Jahr 2021, das dem Thema "Tabu" gewidmet sein sollte. 

 

Philexpo prasentation may16

Auf der Basis eines Konzepts (deutsch, französisch, italienisch) wurde die Planung vorangetrieben. Am ersten Treffen am 16.5.2020 nahmen neben den drei Philosophie.ch Vertreterinnen Anja Leser, Ilaria Fornacciari und Emilie Bretton verschiedenste Akteure der Schweizer Philosophie teil, u.a.: Urs Siegfried (Zürcher Philosophie Festival), Michel Schibler (Basler Philosophietage), Jonas Pfister (VSPM), Michael Hofer (Lange Nacht der Philosophie), Detlef Staude (für philopraxis.ch), Arthur Schwaninger, Willi Fillinger (ZIPPRA), Guenda Bernegger (SPG), Ruth Wiederkehr (Philothik). Das Protokoll findet sich hier auf Deutsch und auf Englisch.

Ein ähnliches Treffen auf Französisch, am 13.6. 2020, versammelte neben Anja Leser und Emilie Bretton David André (Société vaudoise), Joshua Babic (UniGE), Wissam Balays und Cédric Pillet (Société valaisanne), Santiago Basurto (Orphi), Oriana Brücker (philopraxis), Markus Christen (journées philosophiques de Bienne), Catherine Christodoulidis und Eva Rittmeyer (prophilo), Philip Clark, Gabriel Dorthe (Projet Socrate), Michael Groneberg (UniL), Alexandre Herriger (eduphilo). Das Protokoll findet sich hier

An einem weiteren Treffen am 30.8.2020, an dem neben den angeführten auch Stephanie Deig (SW*IP), Stefano Franceschini, Martin Götz (VHSZH), Imre Hofmann (Elenchos), Silvio Joller (Il colore dei margini – flosofa in movimento), Isabelle Kaeslin (UniFr), Cyril Mamin (UniLu), Sebastian Muders (UniZh), Carla Peri (Ratio), Detlef Staude (Philocom), Maria-Julia Stonborough Eisinger (prophilo), Nadine Tobler (PhiloThik) und Christian Wüthrich (UniGe) teilnahmen, wurde der grobe Plan nochmals bestätigt, wegen der Pandemie das Festival allerdings auf das Jahr 2022 verschoben (das Protokoll ist hier). 

 


Das turbulente Jahr 2021

Am 18.11.2020 teilte Anja Leser dem Präsidenten Wolfgang Rother und dem Vizepräsidenten Philipp Blum mit, sie werde sich aus Philosophie.ch aus privaten Gründen zurückziehen, schlage jedoch Dr. Martin Götz als ihren Stellvertreter vor. In dieser ausserordentlichen Situation gelang es glücklicherweise rasch und unkompliziert, Martin Götz auf den 1. Dezember 2020 als Geschäftsführer einzustellen, der somit noch vor Jahresende die wichtigsten Dinge erledigen konnte. 

Trotz des unermüdlichen Einsatzes Martin Götzs gestalteten sich die ersten Monate des Jahres 2021 allerdings sehr schwierig. Der Verein befand sich in den roten Zahlen und war zeitweise zahlungsunfähig, die Vorbereitungsarbeiten für die philExpo22 wurde durch die zweite Pandemiewelle überschattet und die Arbeit an den Gesuchseingaben für die philExpo22 kam auch nur sehr langsam voran. 

Am 28.3.2021 fand ein weiteres Treffen zur philExpo22 statt, an dem neben Martin Götz, Illaria Fornacchiari, Wissam Balays und Emilie Bretton auch Guenda Bernegger (SPG), Markus Christen (Bieler Philosophietage), Gregorio Demarchi, Rolphe Fehlmann (Bieler Philosophietage), Anna Garoflid (PhilEAs), Paolo Gigli (USI), Caroline Guerlet (Bieler Philosophietage), Christoph Haffter (UniFr), MIchael Hofer (Treffpunkt Philosophie), Silvio Joller (Il colore dei margini – filosofia in movimento), Timo Junger (Fachschaft Universität Bern), Csongor Kozma (Paulus Akademie), Cyril Mamin (UniLu), Annemarie Regez (Volkshochschule Schwyz), Detlef Staude (Philopraxis.ch), Arianna Sforzini (UniFr) und Nadine Tobler (PhiloThik Baden) teilnahmen (Protokoll ist hier). Es wird entschieden, dass das offizielle Thema der philExpo22 "Was wollen wir wissen? Que voulons-nous savoir? Cosa vogliamo sapere?" sein soll.

Wiederum überraschenderweise, doch aus im Jahresbericht 2021 nachzulesenden nachvollziehbaren Gründen trat Martin Götz kurzfristig und auf den 15.5.21 von seinem Amt als Geschäftsführer zurück. In dieser schwierigen Situation entschloss sich der bisherige Vizepräsident des Vereins Philipp Blum, sich dem Vorstand als Geschäftsführer anzubieten. In der Folge wurde er auf Mitte Mai angestellt und übernahm die Leitung des Portals. 

Um eine klare Trennung der operativen und der strategischen Verantwortlichkeiten zu erreichen und Interessenskonflikte zu vermeiden wurde in der Folge der Vorstand des Vereins neu bestellt. An der ordentlichen Generalversammlung vom 5.6.21 wurde Wolfgang Rother als Präsident wiedergewählt und Fabrice Correia, Jonas Pfister, Martino Mona und Gianfranco Soldati stellten sich als Vorstandsmitglieder zur Verfügung, ersterer ebenfalls als Vizepräsident. Gleichzeitig wurde ein Organisationsreglement verabschiedet, das die Unterscheidung zwischen dem Portal selbst und seinen Projekten regelt. Anja Leser und Martin Götz wurden für ihre Arbeit mit langandauerndem Applaus gedankt. 

Dank der Unterstützung der Stiftung Terra21 konnte im Herbst 2021 die Arbeit an einem zweiten Onlinelernkurs, zur Klimagerechtigkeit, gestartet werden. 

Neben Wissam Balays, der bereits im März die Leitung der französischen Sektion übernahm, stiess Andrin Kohler im Sommer 2021 zum Team. Im italienischen Teil des Portals konnte Ilaria Fornacciari die Serie "Che cos'è?" weiterführen und zwei Folgen des neuen Formats "Abécédaire de la recherche en philosophie" realisieren. Anne-Marie Gaillard, die in der zweiten Jahreshälfte ein unbezahltes Praktikum absolvierte, kümmerte sich aufopferungsvoll, mit grossem Enthusiasmus und viel Erfolg um die französische Sektion. 

Viel Arbeit wurde in die Unterstützungsgesuche für die philExpo22 gesteckt: Mercator, Pro Helvetia, Migros Kulturprozent, Bundesamt für Kultur, Loterie romande, Swisslos Basel, Kultur Kt. Zürich, Lotteriefonds Kt. Bern, Lotteriefonds Kt. Basel-Landschaft, Sandoz, Vontobel, Wilsdorf, Kultur Stadt Bern waren die Adressaten. Nur die Lotteriefonds der Westschweiz, von Basel-Landschaft und des Kt. Berns und die Kulturförderung der Stadt Bern sagten zu, für jeweils deutlich geringere Beträge als beantragt. Glücklicherweise gelang es dennoch, nach der pro bono Investition des Vereins in die philExpo22 im Jahr 2021 im Umfang von rund 63'000 CHF zumindest die Durchführung des Projekts im Jahr 2022 (mit einem Budget von 65'120 CHF) für den restlichen Verein kostenneutral zu gestalten. 

Am zweijährlichen Kongress der Schweizerischen Philosophischen Gesellschaft "WIssen - Macht - Handeln", der vom 27. zum 29. August 2021 in Lugano stattfand, organisierte das Portal die Durchführung des virtuellen Programms.

Im Mai und Juni 2021 wurden die Konzepte der philExpo22 (auf FranzösischItalienisch und Deutschan alle mitorganisierenden Partnerorganisationen verschickt, die ihre Mitarbeit durch einen "letter of intent" formalisierten. Auf Ende Jahr wurde mit einem ausführlicheren Dossier nachgedoppelt, dem im März 2022 dann eine schön gestaltete "Broschüre" folgte (wiederum auf Deutsch, Französisch und Italienisch). Die Vorgeschichte der philExpo22 finden Sie auf einer eigenen Seite übersichtlich dargestellt. 

Nach der schwierigen und langwierigen Knzeptualisierungsphase konnten 2021 erste Erfolge im "Flipping" von Dialectica verzeichnet werden, der Neukonzeption des gesamten Produktionsprozesses, der Herstellung von neugestalteten und bedeutend verbesserten pdf und html Versionen der Artikel und der Umstellung des Geschäftsmodells auf sog. "Platinum" Open Access. Auch dazu gibt es eine eigene Seite


2022 - Konsolidierung und philExpo22

Die philExpo22 wurde vom 06. bis zum 15. Mai 2022 durchgeführt. Es war das erste nationale Philosophie-Ereignis der Schweiz und hat mit über 80 Events (73 individuelle Veranstaltungen mit teils mehreren Iterationen) in allen Landessprachen schweizweit interessiertes Publikum angezogen. Während der philExpo22 wurden nicht Objekte oder Konsumgüter, die Gegenstand von Tausch, Tauschhandel und Verhandlungen sind, sondern Ideen ausgestellt. Ziel der Veranstaltung war es, Räume für Diskussion, Dialog, Austausch und Reflexion zu schaffen und anzubieten, um das strukturierte Denken in seiner dialogischen Form wieder in den Mittelpunkt des öffentlichen Diskurses zu stellen.

Die im Rahmen der Veranstaltung organisierten Initiativen richteten sich an alle neugierigen Köpfe und bezogen Forschende, Lehrende, Studierende und Schreibende mit ein. Das «Netzwerk», das die Veranstaltung ermöglichte, umfasst viele Menschen, die in der Schweiz und im benachbarten Ausland Philosophie praktizieren, lehren, verbreiten oder sich einfach für sie interessieren. Dem Organisationsteam gelang es, mehr als 45 Organisationen jedwelcher Couleur als Partner zu gewinnen und mit ihnen die inhaltliche und organisatiorische Gestaltung der Woche in einem aufwändigen und partizipativem Prozess abzustimmen. Die Veranstaltungen waren durchwegs gut besucht und erfuhren ein breites Medienecho.

Im Sommer 2022 konnte dank der grosszügigen Unterstützung der Branchenorganisation Proviande ein Themenschwerpunkt zur Tier- und Ernährungsethik aufgebaut werden.

Die zweite Hälfte des Jahres 2022 war von der Arbeit am Portal geprägt. Diese stand im Zeichen einer Reorganisation und Auffrischung der bestehenden Portalinhalte, die eine personelle, inhaltliche und formale Öffnung des Portals ermöglichen soll. Gleichzeitig wurden in mehrere Richtungen die Anstrengungen zur Akquise neuer Inhalte intensiviert: 


2023 - Schrittweiser Ausbau und Öffnung

Im Zusammenhang mit dem von swissuniversities geförderten Projekt "philosophers' workbench" war es im Jahr 2023 möglich, eine ganze Reihe studentischer Mitarbeitende anzustellen und neue Portalformate zu kreieren. 

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Prof. Dr. Fabrice Correia

Professor für analytische Philosophie an der Universität Genf